50, 59, 63, 70). Streng genommen müßte man deshalb von „Beilhämmern“ oder „Rillenbeilen mit Hammerenden“ sprechen 24 ). Die Geräte von Lobstädt (Nr. 43) und aus dem Museum Görlitz (Nr. 73) indes erweisen sich als Doppelbeile, da jeweils beide Enden Schneidenform besitzen. Das erste der beiden Stücke zeigt in der Horizontalen parallel laufende Schmalseiten und ist somit symmetrisch zur Längsachse gestaltet. Bei dem zweiten, mehr als doppelt so langen, wird die tief eingesattelte Rille auf dem Rücken beiderseits von einem Höcker gerahmt, der sich auf den Breitseiten in Graten fortsetzt. Die oberen Schmalseiten konvergieren stärker nach den kurzen Schneiden als die unteren. Besonders im Hinblick auf die Beschaffenheit der Schnittkante liegt nur der kleinere Teil des Materials in gutem Erhaltungszustand vor. Die meisten Beile weisen mehr oder weniger stumpfe 25 ) oder ausgesplitterte Schneiden auf. Bei den Stücken von Carsdorf (Nr. 10), Glauschnitz (Nr. 23), Staatsforst revier Leina (Nr. 37), Leipzig-Reudnitz (Nr. 41), Taucha (Nr. 63) und Stenz (Nr. 61) ist sogar ein mitunter beträchtlicher Teil der Schneidenhälfte ab geschlagen 26 ). Merkwürdig nehmen sich vor allem die letzten beiden Geräte aus, von denen — wie auch bei dem Stück von Altenburg (Nr. 1) — nur das Oberteil erhalten ist. Möglicherweise war das Gerät auf einem Schaftknie befestigt, dessen Widerlager bis in halbe Nackenhöhe reichte. Bei einem unglücklichen Hieb konnte es sich dann in der Längsachse spalten. Das Nackenbruchstück von Birmenitz (Nr. 5) ist quer durchgebrochen. Es wurde offenbar als Klopfstein weiterverwandt und entspricht damit dem Stößel von Zauschwitz (Nr. 69), dessen Schmalseiten vor dem hinteren Klopferende eingezogen sind. Auch hier dürfte ursprünglich ein Rillenbeil vorgelegen haben, das nach dem Abbrechen eines Teiles der Schneidenhälfte noch einem anderen Verwendungszweck gedient hat. Weiterhin ist das Gerät aus dem Museum Löbau (Nr. 77) hier einzuordnen. Es zeigt eine rund um laufende Rille und zählt zu den Beilen, die ihre größte Breite im Bahnende erreichen. Infolgedessen zeichnet sich auch der Nacken durch zahlreiche Gebrauchsspuren aus. Die ehedem gewiß längere Schneidenpartie ist völlig abgestumpft. Anscheinend hat der Handwerker einst gar keinen Wert darauf 24) Da Schaftrillen nie an durchbohrten Geräten auftreten, läßt sich trotz der zweiseitigen verschieden artigen Verwendbarkeit die Bezeichnung „Axthammer" mit der herkömmlichen Terminologie kaum vereinbaren. Selbst A. Götze (a. a. 0.) trifft jedoch eine solche Unterscheidung nicht und behandelt sämtliche Beile unter dem Stichwort „Axt“. 25) Die Abstumpfung der Rillenbeilschneiden besonders betont von K. H. Jacob, Zur Prähistorie Nordwest-Sachsens, Halle 1911, S. 146. 26) Auch W. Schrickel (Steingeräte, S. 274) verweist auf die an fast allen Rillengeräten ersichtlichen Spuren regen Gebrauches.