Schlag- oder seltener als Hiebinstrument verwandt werden. Mit der eigen artigen Schäftungsvorrichtung sowie in seiner meist doppelten Funktion ver körpert das Rillenbeil eine hochentwickelte Form des Steinbeiles. Abb. 50. Fundort unbekannt. 1 : 2. Das Stück von Draschwitz (Nr. 16), ein schlichtes, dünnackiges Beil mit spitz ovalem Querschnitt, weist in der hinteren Hälfte auf beiden Schmalseiten sanfte Ausschnitte auf; die Exemplare von Birmenitz (Nr. 6) und Schirme nitz (Nr. 58) zeigen die Einschnürung nur auf dem Rücken, während die Unterseite bei dem letzteren als Standfläche ausgebildet ist. Nur von einer größeren Materialgrundlage aus läßt sich entscheiden, inwiefern diese Formen als Vorläufer der voll entwickelten Rillenbeile aufzufassen sind 20 ). Das Horn blendeschieferstück von Dresden-Mockritz (Nr. 20) dürfte dagegen als ein unfertiges Rillenbeil anzusprechen sein. Die voll ausgebildeten Exemplare zeigen eine mindestens bis zur Gerätmitte (besonders deutlich ausgeprägt bei den Stücken Nr. 10, 29, 44, 49), öfter jedoch noch darüber hinaus (Nr. 15, 34, 37) und bis an die Schneide reichende, geebnete Unterseite (Nr. 3, 42, 48, 57, 72, 75). Die Basis kann aber auch unterhalb der Rille zur Längsachse durchgebogen (Nr. 40, 41, 60) oder — sei es nur stellenweise, sei es auch durchgehend — zur Aufnahme eines Keiles im Querschnitt leicht konkav eingezogen sein (Nr. 19, 59, 63, 70, 74) 21 ). 20) Dies folgert J. Neustupny (Schnurkeramische Vorläufer der Aunjetitzer Hammeräxte aus Stein, in: Wiener Prähistorische Zeitschrift 30, 1943, S. 141) aus entsprechendem böhmisch-mährischem Fundstoff. 21) Zur Verbindung der Rillengeräte mit dem Schaft vgl. auch W. Schrickel, a. a. O., S. 270f.