Über die Reihenfolge der Bestattungen läßt sich mit Sicherheit nur sagen, daß Grab 3 jünger als Grab 1 ist, da es fast genau über diesem liegt und von ihm durch eine etwa 0,70 m starke sterile Schicht getrennt ist. Grab 2 wird, da es, wie Grab 1, ein Untergrab ist, wohl ebenfalls älter als Grab 3 sein. Unsicher bleibt dagegen das Verhältnis von Grab 2 zu Grab 1. Eine Doppel bestattung, für die lediglich die Lage im gleichen Niveau wie Grab 1 spräche, Abb. 14. Harth, Hügel 7. Im Erdaufwurf. 1: 2. ist nach den Feststellungen U. Fischers unwahrscheinlich, da Doppelbestat tungen in Mitteldeutschland bisher nur im Unstrutmündungsgebiet aufge treten sind 9 ); auch die Anordnung der Beigaben scheint dagegen zu spre chen 10 ). Grab 2 wird also wohl früher oder später als Grab 1 angelegt worden sein. Offen bleibt weiter, ob sich die drei Bestattungen auf einen relativ langen oder kurzen Zeitraum verteilen. Darüber läßt sich vielleicht später einmal etwas aussagen, wenn eine stratigraphisch und typologisch gesicherte innere Gliederung der mitteldeutschen Schnurkeramik vorliegt, auf Grund deren zeitliche Unterschiede herausgearbeitet werden können. Immerhin scheint nach den Untersuchungen Fischers schon jetzt festzustehen, daß streng gegliederte Gefäße im Ablauf der Schnurkeramik eine späte Er scheinung sind 11 ). Das wird auch durch den Schnurbecher aus Grab 3 be stätigt, der in seiner Form, sorgfältigen Glättung und Verzierung an die Keramik der Mansfelder Gruppe erinnert. Becher mit abgesetztem Hals sind im Leipziger Land selten; deshalb ist es bemerkenswert, daß ein sehr ähnlicher °) U. Fischer, Die Gräber der Steinzeit im Saalegebiet, Berlin 1956, S. 136 f. 10) U. Fischer, a. a. 0., S. 137. ll ) U. a. Archaeologia Geographica 1, 1950/51, S. 69ff. (U. Fischer).