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anlagen vorbeiführte (Abb. 1). Erst der rechtwinklig dazu angelegte Schnitt 2 traf etwa die Mitte des Hügels mit den Grabresten. Nun wurden der Südost- und der Nordostquadrant bis auf den sterilen Kies abgegraben und auf Grund der Fundstreuung ein Stück nach Osten erweitert; zuletzt wurde der Südwest quadrant abgetragen (Abb. 1). Eine Untersuchung des Nordwestquadranten unterblieb, da dort mit großer Wahrscheinlichkeit keine Funde mehr zu er warten waren. Eine weitere Ausdehnung der Grabungsfläche nach Osten war leider nicht mehr möglich, da die Planierung der Stelle und die anschließende Verlegung der Geleise für die Abraumbahn nicht länger hinausgeschoben werden konnten. Auch die bei der Grabung gewonnenen zahlreichen Profile und mehrere in unmittelbarer Nähe des Hügels angelegte weitere Schnitte ergaben keinerlei Anhaltspunkte für seine ursprüngliche Größe und seinen Aufbau. Über dem diluvialen Kies, in den an vielen Stellen Tiergänge hineinführten, lag brauner Geschiebelehm. Eine sichere Grenze zwischen ihm und der aus dem gleichen Material bestehenden Hügelaufschüttung war nirgends zu erkennen. Da sich auch keine Grabgruben erhalten haben und die Skelette restlos vergangen sind, lassen nur die Funde und ihre Verteilung im Hügel einige Aussagen über die ehemals vorhandenen Gräber zu. Allerdings lag ein großer Teil der Scherben und Steingeräte in offensichtlich gestörten Schichten, so daß oft nicht zu entscheiden ist, welchem Grab ein Fundstück zuzuweisen ist. Immer hin kann mit einiger Sicherheit gesagt werden, daß der Hügel mindestens drei Gräber enthalten hat (Abb. I) 6 ). Grab 1 Bei den Koordinaten 2,95 m Ost und 1,50 m Süd fanden sich, in 1,20 m Tiefe auf dem Kies stehend, eine zerdrückte, aber noch fast vollständig vorhandene große schnurkeramische Amphore und, in unmittelbarem Zusammenhang da mit, ein unbeschädigter kleiner Schnurbecher sowie ein Feuersteinmesser. Etwa 1 m südlich davon, bei den Koordinaten 2,75 m Ost und 2,30 m Süd, kamen 1,15 m tief der fast vollständige Hals und Scherben vom Unterteil eines Schnurbechers zum Vorschein. Obwohl dieser Fund in gestörtem Lehm lag, dürfte er wohl zu diesem Grab gehören, da in seiner Umgebung in dieser Tiefe keine weiteren Funde auftraten (einige in der Nähe gefundene Scherben lagen etwa 0,70 m tief). Dem Grab 1 darf schließlich wohl ein Steinbeil zugerechnet werden, das bei 4,10 m Ost und 1,50 m Süd in 1,30 m Tiefe ge borgen wurde. Da es ebenfalls in einem Fuchsgang lag, könnte es allerdings auch eine Beigabe des nur etwa 1,50 m entfernten Grabes 2 sein. 6) Sämtliche Funde wurden dem Naturkundlichen Heimatmuseum der Stadt Leipzig überwiesen. Bei der Wiederherstellung der zerscherbten Gefäße wurde der Verfasser von Herrn R. Dunkel (Taucha) und besonders von Herrn Dr. h. c. R. Moschkau unterstützt, der auch die Zeichnungen der Funde anfertigte. Beiden Herren sei auch an dieser Stelle für ihre Hilfe gedankt.