EIN DRITTER STEINZEITLICHER GRABHÜGEL IN DER HARTH, KREIS LEIPZIG Von Helmut Hanitzsch Nachdem das Institut für Vor- und Frühgeschichte der Karl-Marx-Universität Leipzig 1949/50 den Hügel 5 1 * ) und 1951 den Hügel 62) im Südteil der Harth ausgegraben hatte, übernahm es auch die Untersuchung eines weiteren, etwa 700 m von Hügel 6 entfernten Grabhügels, der im Sommer 1954 durch den von Süden heranrückenden Böhlener Braunkohlentagebau unmittelbar ge fährdet war 3 ). Dieser Hügel 7 ist der dritte steinzeitliche Grabhügel in der Harth, der bisher untersucht werden konnte. Bereits 1936 hatten die Bodendenkmalpfleger R. Moschkau (Leipzig) und C. Germer (Zwenkau) an dem im Nordteil des Jagens 2 sich nur ganz wenig aus der flachen Umgebung heraushebenden Hügel einige von Tieren aus gewühlte Scherben aufgelesen 4 ). G. Mildenberger hat in seine Karte der Fund stellen in der Harth 5 ) an dieser Stelle „mutmaßliche Grabhügel“ eingetragen. Bei den starken Störungen durch die Rodung bzw. Sprengung von Stubben und infolge der völligen Durchwühlung durch Füchse, deren Baue offenbar auch mehrmals ausgegraben worden sind, war nicht sicher zu erkennen, ob die Gruppe flacher unregelmäßiger Erhebungen mehrere oder nur einen ein zigen Grabhügel darstellte. Deshalb wurde vor Beginn der Grabung ein in Nordsüdrichtung verlaufender Suchgraben (Schnitt 1) durch die höchste sichtbare Stelle des Hügels gelegt, der aber etwa 3 m westlich an den vermutlich im Zentrum liegenden Grab- 1) Arbeits- und Forschungsberichte zur sächsischen Bodendenkmalpflege 2, 1952, S. 7 ff. (G. Milden berger). 2 ) Arbeits- und Forschungsberichte zur sächsischen Bodendenkmalpflege 3, 1953, S. 16 ff. (G. Milden berger). 3) Die Grabung dauerte mit mehreren, durch anhaltende Regenfälle verursachten längeren Unter" brechungen vom 30. Juni bis 5. August 1954. Sie stand unter der Leitung von Prof. Dr. G. Milden berger; die örtliche Grabungsleitung hatte der Verfasser. Den Studenten des Instituts für Vor- und Frühgeschichte, die sich an der Grabung beteiligt haben, sei auch hier dafür gedankt. “) Die damals von Herrn Germer verwahrten Scherben sind verschollen. 5) Arbeits- und Forschungsberichte zur sächsischen Bodendenkmalpflege 2, 1952, Abb. 1, Fundstelle 8- Der Hügel liegt etwa 50 m westlich dieses Punktes (Mbl. 4740, S 11,6, W 12,2); heute wären auf der Karte zwei weitere Fundstellen nachzutragen: etwa 300 in östlich von Hügel 7 eine bandkeramische und jungbronzezeitliche Siedlung (vgl. Forschungen zur Vor- und Frühgeschichte 2, 1957, S. 82 ff., E. Hoffmann) sowie etwa 500 m westlich von Hügel 7 eine weitere jungbronzezeitliche Siedlung, von der im Anschluß an die Ausgrabung des Hügels 7 noch ein kleiner Ausschnitt untersucht werden konnte (Funde im Naturkundlichen Heimatmuseum der Stadt Leipzig).