keiner Stelle festgestellt worden. Als sicher erwiesen kann gelten, daß der Fußboden nur 0,25 m unter der jetzigen Oberfläche gelegen hat. Daraus erklärt sich, daß die Siedelplätze bisher allen Nachforschungen entgangen sind. Man wird sie daher auch nicht in Gebieten finden, wo der Pflug seine Furchen gezogen hat. Durch die Bodenbearbeitung sind dann alle Spuren verwischt worden. Man wird dann höchstens noch die tiefer gehenden Abfall gruben antreffen und, wenn man Glück hat, auch einmal auf eine der mehr eingetieften Siedelstellen mit einem Kaminherd stoßen. Über die Aufteilung des Innern in Einzelräume, über Höhe der Wände und die Dachkonstruktion lassen sich keine Angaben machen. Die Größe des überbauten Raumes, die Verteilung von Abfallgrube, Ofen und die Anordnung der plattenförmigen Steine in Grabungsstelle 54/7, vor allem die Häuser mit zwei verschiedenen Wohnebenen sprechen für eine Mehrräumigkeit. Der Brandschutt im Hügel 53/16 unterrichtet uns einigermaßen über den Bau des Hauses. Es muß danach ein Holzbau gewesen sein, dessen Wände mit Rutengeflecht und Lehmbewurf gedichtet waren. Über den Bodenbelag ist schon berichtet worden. Häuser mit riesigen Ausmaßen, die ganze Sippen zu beherbergen vermochten, fehlen in der Siedlung, wenigstens konnten wir solche nicht nachweisen. Die Häuser dienten mit ziemlicher Sicherheit nur einer Familie als Wohnraum. Die Sippe hatte sich schon aufgelöst, die Familie herausgebildet. Auch die Gepflogenheit, das Haus beim Tode wohl des Familienoberhauptes zu ver brennen, wäre eine Bestätigung des Gesagten. Zwei Häuser besaßen zwei verschiedene Wohnebenen mit 0,40 m bis 0,50 m Höhenunterschied. Das eine davon zeigte im tieferen Raume eine Grab anlage (54/9). Es kann wohl angenommen werden, daß diese an der Stelle des Kaminherdes errichtet worden ist. Die geglühten Lehmmassen konnten sehr gut bei der Errichtung der Bettung Verwendung finden. Das andere Haus war mit zwei gut erhaltenen „Kaminherden“ ausgestattet (55/10). Für die sehr zahlreichen Gruben in diesem Raume finden wir noch keine befriedi gende Erklärung. Auf Grabungsstelle 54/6 befand sich in einem „Kaminofen“ eine Bestattung. Auch die Feuerstätten auf Grabungsstelle 55/7 II und in der Nähe des Hügels 53/5 müssen als vollständig zusammengebrochene „Kaminherde“ gedeutet werden. Aber nicht sämtliche Hausgrundrisse wiesen solche auf. Auf den Grabungsstellen 54/7 I, 55/1, 4, 6 und 16 konnten wir auf dem Hausgrund nur Abfall- oder Kellergruben feststellen, während in vier Fällen eine Feuerstätte in vielen Metern Entfernung meist südlich davon angetroffen wurde. Alle diese Befunde sprechen dafür, daß Häuser ohne Innen herde nur im Sommer bewohnt worden sind. Das Leben spielte sich vor dem Hause, auf dem Vorplatz ab. In der rauheren Jahreszeit zog man sich wahr scheinlich in die mit „Kaminherden“ versehenen und meist tiefer gelegenen