Hügelgräberfeld und Siedlung greifen ineinander. Wenn durch unsere Dar legungen glaubhaft gemacht worden ist, daß die Häuser dem Toten über lassen wurden und sich viele Hügel über ehemaligem Hausgrund wölbten, ist es nicht schwer, den Hügel 54/5 als den zuletzt angelegten zu bestimmen. Die Entstehung des Hügelgräberfeldes ist weiter westlich zu suchen, wo sich die Hügel mehr zusammenballen. Hier müssen wir auch die ältesten Siedel plätze suchen. Nach der Aufgabe des Wohnhauses war man gezwungen, sich ein neues Heim zu schaffen und siedelte sich auf der Bodenwelle weiter östlich an. Auf diese Weise muß sich die Siedlung allmählich nach Osten bis über Schneise 7 erweitert haben, während das Hügelgräberfeld nachrückte. Hier aber waren einer Erweiterung Grenzen gesetzt. Eine undurchlässige Ton unterlage gab diesem Gebiet des Saalgrundes einen bis in unsere Tage all gemein bekannten sumpfigen Charakter. Auf Grund dieser Erwägungen wäre es innerhalb der Hügelgruppe möglich, die Keramik zeitlich einzuordnen. Wir sind uns dabei darüber klar, daß die vielen Nachbestattungen dieses Vorhaben bedeutend erschweren. Anderer seits dürften die westlichsten Hügel 53/6, 7, 8 und 17 erst angelegt worden sein, als der Siedelraum nicht weiter nach Osten verlegt werden konnte. Die hier angetroffenen Grabanlagen mit kaum wahrnehmbaren Hügelschüttungen sind schon mehr eingetieft, stellen also nach unserer Auffassung bereits einen Übergang zu den reinen Schachtgräbern dar 20 ). Das Vorkommen eines Aun- jetitzer Gefäßes in Hügel 54/1 dürfte für unsere Ansicht ein weiterer Beweis sein. Die Niederlassung der Schnurkeramiker im Lucka er Forst ist eine aus gesprochene Höhensiedlung, die jedoch nicht auf einer beherrschenden Höhe angelegt worden ist. Sämtliche Siedelplätze liegen auf dem Rücken der Bodenwelle oder in dessen Nähe in leichter Hanglage. Wo es nötig erschien, hat man den Wohnplatz eben gelegt, wodurch die kleinen Plattformen ent standen, die uns beim Suchen nach den Häusern so gute Dienste geleistet haben. Im ganzen sind von uns elf Siedelplätze nachgewiesen worden. Zählt man die hinzu, die uns trotz aller Bemühungen entgangen sind, so käme man höchstens auf die Zahl von 15 bis 20 Anwesen. Eine besondere Anordnung der Häuser ist nicht zu erkennen. Zweifellos hat bei der Auswahl des Bau platzes auch die Oberflächengestaltung mitgesprochen. Die Orientierung der Häuser ist nicht einheitlich. Vorherrschend ist die Zukehrung der Schmalseite nach Süden bis Osten. Die Häuser sind regelrechte Rechteckbauten. Ob sie Vorhallen besessen haben, konnte nicht nachgewiesen werden. Ihre Länge bewegt sich zwischen 6 m und 9 m, die Breite schwankt zwischen 4 m bis 6 m. Pfostenlöcher sind an 20) H. Höckner, a. a. 0., S. 146 ff.