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Funde von Grabungsstelle 54/9: 1. Dickwandige Scherben von verschiedenen Gefäßen ohne Verzierung. Darunter vier dicke Randscherben mit Löchern von 4 mm Durchmesser 1 cm unter dem Rande in Abständen von rund 2 cm. Fund a; Kat.-Nr. 6352,1 (S.: 1327/55) Abb. 45,i 2. Längsgespaltenes Steinbeilbruchstück mit angeschliffenen Flächen. Maße: Länge 8,6 cm; Breite noch 2,2 cm; größte Stärke noch 2,15 cm. Fund a; Kat.-Nr. 6352,2 (S.: 1328/55) Abb. 45,3 3. Scherben eines zerbrochenen Bechers. Umlaufende dreizeilige Schnurbänder am Hals. Gleiche Bänder fransenartig auf die Schulter herabhängend. Fund c; Kat.-Nr. 6252,3 (S.: 1325/55) Abb. 45,2 4. Dickwandige Rand-, Wand- und Bodenscherben. Kat.-Nr. 6352,4; 6353,1; 6354,1 5. Gerundeter Hammer aus Grauwacke mit rauher Oberfläche. Nacken leicht gewölbt, Schneide stumpf. Maße: Größte Länge 7,5 cm; größte Breite 3,8 cm; größte Stärke 3,9 cm; Bohrlochdurchmesser 0,8 cm; Bohrlochlänge 3,3 cm. Fund d; Kat.-Nr. 6353,2 (S.: 1156/55) Abb. 45,4 6. Reibstein aus rötlichem Sandstein. Maße: Größte Länge 6cm; größte Breite 4cm; Stärke 3,8cm. Kat.-Nr. 6353,3 Grabungsstelle 54/8 Am 24. September früh traf Assistent Gerhard Billig vom Landesmuseum Dresden im Grabungsgelände ein. Wir gingen sofort an die Ausgrabung des Töpferofens. Es war ihm nicht so leicht beizukommen, da ein starker Kiefern- Wurzelstock mitten auf dem Ofen saß und seine weitverzweigte Pfahlwurzel tief in den Ofen hineingriff. Ein Längsschnitt durch den gesamten Ofen War nicht möglich, und so mußten viele Teilschnitte angelegt und der Wurzel stock Stück für Stück beseitigt werden (Abb. 46 und 47). Der Ofen hatte eine Länge von über 2 m, die Längsachse verlief von Südwesten nach Nordosten (Abb. 48 bis 51). Die Beschickungsöffnung an der nordwestlichen Längsseite von halbovaler Form war von uns schon beim Freilegen des Blockes ange schnitten worden. Die von uns anfänglich für eine Herdstelle angesprochene Grube war die Schürplatte, die noch außerhalb des Brennraumes lag. Im äußersten Nordosten zeichnete sich der konische Fuchs, mit 0,30 m Durch messer beginnend und vollständig mit Holzkohle ausgefüllt, deutlich ab. Er verjüngte sich schon nach 0,15 m auf 0,10 m Durchmesser und mündete in eine Esse, deren oberer Teil nach Nordwesten heruntergebrochen war und in Teilen am Boden gefunden wurde. Der Brennraum hatte eine Grundfläche von 1,50 m Länge und 0,60 m Breite. Der Querschnitt zeigte uns mit aller