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14. Kugelbauchige Amphore mit geschweiftem Bodenansatz, kurzem Steilhals, zwei Henkeln am Bauchumbruch und zwei kleineren auf der Schulter. Am Hals drei umlaufende dreizeilige Schnurenbänder; drei gleiche auf der Schul ter, darunter hängende, rechtsschräg gefüllte Schnurdreiecke. Brand schlecht. Bis zur Schulter zusammengesetzt. Maße: Höhe etwa 18 cm; größte Weite 19 cm; Bodendurchmesser 6,5cm. Fund 0; Kat.-Nr. 6338 (S.: 1294/55) Abb. 36,2 15. Weitmundiger Krug mit scharfem Bauchumbruch und fast waagerechter Schulter, der geschweifte Steil trichterhals deutlich abgesetzt. Der Henkel überspannt den Halsansatz. Hals mit elf umlaufenden Schnurlinien, auf der Schulter ein Kranz von 1 cm langen senkrechten Stäbcheneindrücken, daran hängende, linksschräg gefüllte Schnurdreiecke. Der 2,5 cm breite Bandhenkel besitzt linksschräg gerichtete Schnurlinien. Zusammengesetzt und ergänzt. Maße: Größte Höhe 14cm; größte Weite 14,7 cm; Mündungsdurchmesser 11,4 cm; Bodendurchmesser 6 cm. Fumi P; Kat.-Nr. 6339 (S.: 1290/55) Abb. 37,1 Streufunde: 16. Eine Menge Scherben, derb und dickwandig, von verschiedenen Gefäßen, nur einzelne schnurverziert, aus den einzelnen Quadranten und von Fund stelle H. Kat.-Nr. 6332,2 und 6340,1 — 4; davon 6340,1 und 3 (S.: 1313 und 1314/55) Abb. 36,3 und 39 (rechts) 17. Mahlstein. Maße: Länge 21 cm; Breite 12 cm; Stärke 5 cm. Fund Q; Kat.-Nr. 6340,5 B) Siedelplätze Neben der Ausgrabung der Hügelgräber erblickten wir unsere vornehmste Aufgabe in der Entdeckung der Siedelplätze. Nur wagten wir nicht, sie so sehr in den Vordergrund zu rücken, weil der Erfolg von vornherein äußerst zweifelhaft war. Aber wir verloren während der gesamten Ausgrabungs tätigkeit dieses Ziel nie aus den Augen. Schon 1953 versuchten wir mit Hilfe der Phosphatmethode zu Ergebnissen zu gelangen. E. Frauendorf in Rositz hatte durch umfangreiche Erdprobenuntersuchungen in gewissen Gebieten des Luckaer Forstes höheren Phosphatgehalt festgestellt 12 ). Im Gebiet II seiner Skizze wurden mehrere hundert Meter lange Gräben von 2 m Breite gezogen und bis auf den gewachsenen Boden eingetieft. Glückverheißend begannen die Arbeiten. Gleich zu Anfang wurde ein schöner Schaber, ein dickwandiges Bodenstück von einem steilwandigen Gefäß, ein Feuerstein splitter, der Schneidenteil eines Steinbeiles und das Bruchstück eines Stein- 12) E. Frauendorf, Neue siedlungsarchäologische Erkenntnisse mit der Phosphatmethode, in: Alt- Thüringen I, 1955, S. 84ff.