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7. Bruchstück einer Klinge aus grauem Feuerstein. Der etwa 1 cm lange Rest der einen Längs seite zeigt Retuschen, während die andere Längsseite unretuschiert ist. 8. Gefäßbruchstück aus graubraunem Ton, Innenseite dunkelgrau, mit umlaufenden Ver zierungsreihen, wohl echte Schnurverzierung, aus dem Nordostquadranten, 0,30 m tief. 9. 11. Dicht nördlich und nordwestlich vom Nullpunkt fanden sich in 0,40 bis 0,80 m Tiefe eine Anzahl Scherben. Darunter befindet sich ein Wandbruchstück aus im Bruch dunkel grauem, außen hellrotbraun gebranntem Ton mit einem Ösenhenkel von 1,7 cm Breite und das Bruchstück eines Napfes aus stark bröckligem Ton. Die äußere hellbraune Schicht ist zum Teil abgeblättert, so daß der dunkelgraue Tonkern sichtbar wird, innen ist das Gefäß grau. Die Wandung steigt konisch an, der Rand ist nicht ausgeprägt. Höhe 6,9 cm; Boden- durchmesscr 7,8 cm. Aus den oberen Schichten des Südostquadranten stammen: 12. Großes Bruchstück eines Tongefäßes, Bruch dunkelgrau, Außenseite hellgraubraun. Zwischen den aus kurzen Schnureindrücken erzeugten Dreiecken bleibt ein Zickzackband aus gespart (Tafel 12 unten links). 13. Kleine Klinge aus grauem Feuerstein, an beiden Längsseiten unsorgfältige Retuschen. Länge 4 cm; Breite 1,4 cm; Dicke 0,4 cm. 14. Schaber aus einem breiten Fcuersteinabschlag mit großem Schlagbuckel, Oberseite grau braun, Unterseite hellgrau, bogenförmig retuschierte Schaberkante. Länge 3,9 cm; Breite 5,3 cm; Dicke 1,2 cm. 15. Felsgesteinbeil aus blaugrauem, gemasertem Schiefergestein von etwa rechteckigem Quer schnitt, Ober- und Unterseite leicht gewölbt, allseitig geschliffen, Schneide fast gerade, Nacken einseitig abgeschrägt. Länge 7,6 cm; Breite 4,2 cm; Dicke 1,8 cm (Tafel 12 unten rechts.) In den oberen Schichten des Hügels, bis zu einer Tiefe von 0,50 m, fanden sich an verschiedenen Stellen, vor allem auf dem südlichen Abhang des Hügels, mittelalterliche Scherben, die meisten blaugrau, einige andere stammen von einem hellgelbgrauen, bemalten Gefäß. Auch die in den gleichen Schichten auftretenden Scherben von gelblichen Glasgcfäßen sind wohl spätmittelalter lich. Alle diese mittelalterlichen Scherben sind völlig verstreut. Wie sie auf die Oberfläche des Hügels und in seine oberen Schichten gelangten, ist nicht mehr festzustellen. Größere Anzahl Scherben gedrehter Gefäße aus hellgrauem Ton, Oberseiten grau und blaugrau. Die Scherben zeigen, daß es sich um mindestens zwei Gefäße gehandelt hat, beide mit Stand boden und beide auf der Drehscheibe hergestellt. Eine Anzahl Scherben zeigt Gurtung, das einzig vorhandene Randstück dürfte von einem Krug mit schneppenartig ausgezogener Mündung stammen. Ferner fand sich unter den blaugrauen Scherben das Bruchstück eines breiten, ein gesattelten Bandhenkels von 3,5 cm Breite. Unter den mittelalterlichen Scherben fanden sich weiter einige eines Gefäßes aus gelbgrauem, steinzeugartigem Ton mit umgelegtem, kragenförmigem Rand und den Resten dunkelbrauner streifenförmiger Bemalung an der Außenwandung. Die Beigaben weisen das Hauptgrab eindeutig der Salzmünder Kultur zu. Durch das Vorkommen mehrerer Gefäßformen ermöglicht es zugleich eine erneute Festigung der noch etwas problematischen Gruppe 11 ). Die von P. Grimm der Salzmünder Kultur zugerechnete Henkeltasse, die bisher noch nicht im Zusammenhang mit sicheren Salzmünder Formen, sondern nur mit gleichfalls fraglichen (Siedlungskeramik und Trichterschale) gefunden worden ist 12 ), ist bei ihrer großen Ähnlichkeit mit Formen der Walternienburger Kultur und der norddeutschen Megalithkultur doch wohl besser auszuscheiden. Die Trichterrandschale, die nur einmal und da in noch nicht ganz sicherem Zusammenhang mit Salzmünder Gefäßen gefunden wurde 13 ), die ") Vgl. hierzu und zum Folgenden P. Grimm, Die Salzmünder Kultur in Mitteldeutschland, Jahres schrift Halle 29, 1938, S. Iff. ls ) Jahresschrift Halle 29, 1938, S. 37, Abb. 13 (P. Grimm). 13) Quenstcdt, Kr. Eisleben (fr. Mansfelder Gebirgskreis), Jahresschrift Halle 24, 1936, S. 10311’. (P. Grimm). 2« 19