hielten, dieser Kultur eine starke Penetration der von ihnen beherrschten Gebiete. Hierin liegt eben die große Bedeutung des lausitzisch-skythischen Kontakts. Innerhalb desselben polnischen Gesamtwerkes untersucht ferner K. Salewicz das Problem der Beziehungen zwischen der Lausitzer Kultur und der Kultur der Glocken gräber. Zd. Durczewski verbreitet sich über die Frage der Brandgrubengräber in der Lausitzer Kultur der Bronzezeit und den folgenden Epochen. Beiden Aufsätzen sind französische Inhaltsübersichten angefügt, aus denen man die Forschungsergebnisse der beiden Autoren klar ersehen kann. Nur eine interessante Fußnote zur letzt genannten Arbeit sei noch mitgeteilt: Einige polnische Forscher (Jazdzewski, Suli- mirski) stellen die These auf, daß das Volk der Steinkistengräber nicht baltisch, sondern eher urslawisch war, da diese Kultur nur die pommersche Variante einer der Lausitzer Gruppen darstellt. Diese Annahme würde der These Kostrzewskis von der baltischen Zugehörigkeit der Steinkistengräberkultur sowie der Konzeption von einer baltischen Bevölkerung Pommerns und einer abermaligen Besitznahme durch Slawen in der Spät-La-Tene-Zeit widersprechen. Wir hätten dann vielmehr eine Kontinuität der slawischen Bevölkerung und die Beziehungen zwischen der nördlichen und der südlichen Gruppe der Brandgräberkultur (von denen in dem Aufsatz Durczewskis ausführlich die Rede ist) würden nur Ergebnis einer starken Einflußnahme der Süd gruppe auf die nördliche und nicht einer Zuwanderung eines neuen Volkes sein. Zum Schluß sei noch die kleine Arbeit von W. Lega über das Steinkistengrab von Strusendorf bei Flatow und das Verhältnis der Kultur der Steinkistengräber zur Lausitzer Kultur erwähnt (ebenfalls in „Wiadomosci archeologiczne XVI). Der Ver fasser kommt zu dem Ergebnis, daß die sogenannte pommeranische Kultur (Großen dorfer Gruppe der Hallstattperiode C), von der die Kultur der Steinkistengräber abstammt, Lausitzer Charakter trägt. Er ist bezeugt durch die Keramik, speziell durch birnenförmige Gefäße, wie man sie während der fünften Periode der Bronze zeit auf dem Lausitzer Territorium findet. Es gibt keinen stichhaltigen Grund, den Ursprung der Steinkistengräber aus Skandinavien herzuleiten. Ernst Palm, Institut für sorbische Volksforschung, Bautzen 261