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zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts gelegt, würden aber nun durch den Dresdener Fund ent weder auch bis an die Mitte dieses Jahrhunderts hinauf gerückt werden oder als nachträg liche Zufügung zu dessen lange abgeschlossener Hauptmasse anzusehen sein. Zweifelhaft bleibt aber, ob man die hier als Nr. 130 bis 136 folgenden zu den fraglichen, vielleicht Dömitzer Hohlpfennigen wie den erwähnten des Gödenstorfer Fundes einreihen darf, da die Gewichte für diese im Dresdener Funde enthaltenen Kleinbrakteaten außer ordentlich niedrig liegen, viel niedriger als zum Beispiel bei den zum Vergleich herangezo genen Turmpfennigen des Gödenstorfer Fundes, und dies selbst dann, wenn die Masse der freilich zerknitterten Pfennige keinen Abgang erlitten zu haben scheint, wie bei Nr. 128 bis 130, 138, 139. 128. Gekrönter (?) Kopf mit seitlich herabhängenden einfachen Locken in Wulstreif; auf dem äußeren glatten Rande vier Kugeln. Lübeck? 1 Stück — 0,17 g — 16,5 mm. Die Krone auf dem Kopf ähnelt mehr einer Mauerbekrönung mit niederem breitgedachtem Mittelturm und zwei höheren seitlichen Zinnen. Vgl. Buchenau, Bl. f. Mnzfrnde., N. F. I, 1916, S. 30, Nr. 11, 12, Tafel 224, Abb. 14, 15 (spätere Lübecker Prägungen aus dem Funde von Köln-Weidenpesch 1899), auch ebendort Nr. 23 a, Tafel 224, Abb. 22, einen Pfennig aus dem gleichen Funde, den Buchenau nach Hessen legt, mit dem unsrigen hier in Machart und durch die Kugeln des Randes verwandt. 129. Barhäuptiger Kopf (?) unter Bogen, auf diesem ein Gebilde wie ein aus M und N kombi nierter Buchstabe. 1 Stück — 0,22 g — 16,5 mm. Das Gebilde unter dem Bogen kann ebenso gut ein Apfel wie ein barhäuptiger Kopf mit herabhängendem glatten Haar sein. 130. Barhäuptiger Kopf (?) unter einfachem, schmalem, an der Basis in je eine Kugel endendem Bogen, darauf ein sehr schmaler Turm mit sehr breiter Zinnenbekrönung; rechts und links im Felde je eine große Kugel. 1 Stück 0,09 g — 15 mm. Stenzel, Bl. f. Mnzfrnde., IV, 1877, Sp. 504, Tafel Nr. 49, aus dem Funde von Baasdorf bei Köthen. Für den fraglichen Kopf unter dem Bogen gilt das gleiche wie für Nr. 129. Dieser kleine Hohlpfennig eröffnet hier die Reihe der vielleicht den „niederelbischen Turmpfennigen“ zuzurechnenden Prägungen. 1 131. Barhäuptiger breiter Kopf unter ganz flachem Bogen, auf diesem ein Mittelturm mit breiter Zinnenbekrönung und beiderseits ein kleines Kuppeltürmchen. 1 Stück — 0,11 g — 18 mm. Der breite Kopf dieses Gepräges ist sehr gut als solcher kenntlich. 132. Stierkopf (??) unter flachem, mitten aber stärker aufgewölbtem Bogen, auf diesem mitten ein zweifenstriger (?) schmaler Turm mit breiter Zinnenkrönung; im Felde beiderseits eine große Kugel. 1 Stück — 0,07 g — 13,3 mm. 133. Ein flacher Bogen, auf ihm ein mit sehr breiter Zinne bekrönter Mittelturm und beiderseits ein kleines, mit Kugel bekröntes Kuppeltürmchen; unter dem Bogen? 1 Stück — 18 mm. Liegt mir wie einige andere Pfennige des Dresdner Fundes nur im Abguß vor. 134. Bogen mit enger Öffnung, darauf Mittelturm mit sehr breiter, dreizinniger Bekrönung, darunter nichts; im Felde beiderseits eine Kugel. 1 Stück — 16,5 mm. 135. Kugelkreuz unter einfachem hohem Bogen, auf diesem ein mit breiter Zinne gekrönter Mittel turm, rechts und links im Felde je eine Kugel. 1 Stück — 0,1 g — 15,5 mm. 136. Bogen, darauf drei sehr schmale und hohe, mitten und oben verbreiterte Türme. 1 Stück — 0,1 g — 13 nun. 137—139. Unkenntlich, drei verschiedene Stücke — 0,12 g, 0,06 g, 0,09 g — 17, 14 und 13 mm. Nr. 138 mit dem ungewöhnlich niedrigen Gewicht von 0,06 g ist überdies ganz offenbar nur völlig verdrückt, aber nicht sonst beschädigt oder ausgebrochen.