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UNBESTIMMTER DYNAST 65. Sitzender Dynast, barhäuptig mit siebenlockiger Frisur, hält in der Rechten ein Schwert, in der Linken eine Fahne. 1 Stück — 0,73 g — 28 mm. Ausgebrochen, sehr brüchig, mit starkem Grünspanüberzug. Dies in zwar kleineren Aus maßen vollkommen nach meißnischer Art hergestellte knopfförmige Stück macht ganz den Eindruck eines Hälblings zu Nr. 38 des Dresdener Fundes; doch ist solche Annahme schon wegen des Gewichtes unzulässig, und das für diese Prägung verwendete Metall, das einen so starken Grünspanüberzug ansetzen konnte, ist sicherlich von anderer Herkunft als das den Markgrafen von Meißen in dieser Zeit zu Gebote stehende, auf dem Grünspan nicht vor kommt. GRAFEN VON ANHALT Heinrich I. (1212—1252) 66. Stehender Graf, barhäuptig mit glatter, beiderseits in einer Locke herabfallender Frisur, in Kettenhemd, hält in der Rechten eine in drei Zipfeln herabhängende Fahne, in der Linken den anhaitischen Schild, über dem im Felde ein Stern sich befindet; Einfassung: drei Perlen kreise, deren äußerer der gröbste und erhabenste, deren mittlerer der feinste ist. 1 Stück — 0,58 g -— 21 mm. A. E. Cahn, Verst.-Kat. 70, 1931, S. 51, Tafel 9, Nr. 765 (aus der herzogl. anhaltinischen Münzsammlung zu Dessau). MARKGRAFEN VON BRANDENBURG Otto II. und Albrecht II. (1192—1205) 67. Auf einem schmalen und flachen Bogen sitzt zwischen zwei frei über dem Bogen im Felde schwebenden Türmchen (?) der Markgraf mit einer Standarte in jeder Hand, auf dem Kopfe einen Topfhelm; das Gewand fällt in einem Bausch zwischen den Knien herab. 1 Stück — 0,3 g 1 — 24 mm. E. Bahrfeldt, D. Mnzwes. d. Mark Brdbg. v. d. ält. Zeiten bis z. Anfg. d. Reg. d. Hohenzoll., 1889. Dieser stark beschädigte und mehrfach ausgebrochene Brakteat gehört am ehesten in die Reihe Bahrfeldt, a. a. O., Nr. 129ff., denen er in Größe und Machart völlig gleicht; vgl. besonders Nr. 130; ob Bahrfeldt sie mit Recht so früh ansetzt, ist zweifelhaft. Johann I. und Otto III. (1220—1267) 68. Zwei Köpfe unter zweifachem, mit Kuppelturm zwischen zwei Fahnen besetztem Bogen. 1 rechte Hälfte — 22 mm. Raue, 24 Münztafeln (1724), Tafel IV, Abb. 8; E. Bahrfeldt, a. a. 0., S. 145, Tafel VII, Nr. 166. 69. Stehender Markgraf mit glatter, seitwärts in je einer Locke herabfallender Frisur, im Panzer hemd, hält in jeder Hand ein Schwert mit in eine Kugel endendem Griff; beiderseits entspringt aus dem Einfassungskreis ein sich nach innen wendender kleiner Bogen, der neben den Schwertstichblättern in eine Kugel endet. 1 Stück —• 0,53 g — 23 mm. Raue, a. a. O., Tafel VIII, Abb. 5; Köhne, Neue Beitr. Grosch.-Kab., 1843, S. 13, Nr. 199; Dannenberg, Ztschr. Nurn. XII, 1884, Tafel VII, Nr. 47; E. Bahrfeldt, a. a. O., S. 195, Tafel XII, Nr. 375. 70. Zwischen zwei kleinen Türmchen stehender Markgraf, in Frisur und Kettenhemd wie vorher, hält in der Linken eine Fahne. 1 rechte Hälfte — 23,5 mm. Raue, a. a. O., Tafel VII, Abb. 12, 14; E. Bahrfeldt, a. a. 0., S. 196, Tafel XII, Nr. 393. 71. Stehender Markgraf, wie vorher, hält in der Rechten ein Schwert mit in eine Kugel endendem Griff, in der Linken eine Fahne; unter der linken Hand im Felde eine Kugel. 1 Stück, 1 linke Hälfte — der ganze Brakteat wiegt 0,43 g — 22 mm. Raue, a. a. O., Tafel VII, Abb. 8; E. Bahrfeldt, a. a. 0., S. 197, Tafel XIII, Nr. 395.