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Zweihenklige Opperschöner Kanne aus wenig gemagertem, hart gebranntem Ton (Tafel 4). Die sorgfältig geglättete Oberfläche ist dunkelgrau bis graubraun, die Innenwand dunkelgraubraun. Der hohe zylindrische Hals ist unverziert und scharf von der nur wenig gewölbten Schulter ab gesetzt. Die Schulter ist mit engstehenden Ritzlinien verziert, die schräg von links oben nach rechts unten verlaufen und noch ganz wenig über den Bauchumbruch hinabreichen. Beim An bringen der Strichverzierung wurde die Richtung mehrfach leicht verändert, so daß freibleibende Zwickel mit kürzeren Strichen ausgefüllt erscheinen. Der scharfe Bauchumbruch ist mit sechs Gruppen von je zwei kleinen Buckeln, die 2 cm Abstand voneinander haben, versehen. Die Wandung des Unterteils ist leicht gewölbt. Die beiden gegenständigen Bandhenkel von 2,6 cm Breite beginnen dicht unter dem Rande und enden auf der Mitte der Schulter. Höhe 18,7 cm; Mündungsdurchmesser 8,6 cm; größter Durchmesser 16,9 cm; Bodendurchmesser 6,4 cm 10 ). Trommel aus feinem, hartgebranntem, sorgfältig geglättetem Ton mit becherförmigem Oberteil und konischem Fuß (Tafel 5). Die Außenwandung ist fleckig dunkelgrau-graubraun-hellbraun, die Innenseite graubraun. Der unverzierte Oberteil endet an der Stelle der größten Weite, ein Rand ist nicht ausgebildet. 8 cm unterhalb der Mündung stehen vier senkrecht durchbohrte Ösen. Der Rand des Fußes zeigt eine Verzierung aus zwei Reihen tief eingestochener kleiner Punkte, darüber eine Reihe stehender, von je zwei eingeritzten Linien gebildeter Dreiecke, die von einer Reihe in gleicher Technik angebrachter Punkte begleitet sind. Darüber stehen in unregelmäßigen Abständen fünf aus je vier tief eingeschnittenen Linien gebildete ankerähnliche Zeichen. Die geraden Enden dieser Linien enden in einem eingestochenen Punkt. Die Innenwand des Fußes zeigt die gleiche Randverzierung wie die Außenseite Höhe 22,6 cm; Mündungsdurchmesser 21,1 cm; Mitteldurcbmesser 7,3 cm; Fußdurchmesser 13,7 cm. Bruchstück vom Hals einer großen Amphore, braun bis graubraun, hart gebrannt und gut geglättet (Tafel 6 oben). Der Rand ladet leicht aus, im übrigen ist der Hals leicht konisch. Den Rand umzieht eine zweifache Reihe tiefer Punkteinstiche, darunter eine eingeritzte Zickzack linie, die nach unten von einer Zickzackreihe tiefer Punkteinstiche begrenzt ist. Der Mündungs durchmesser dieses Gefäßes dürfte etwa 25 cm betragen haben. Zwei große Bruchstücke vom Oberteil eines großen, weitmündigen Gefäßes aus gemagertem, hart gebranntem Ton mit glatter Oberfläche, außen fleckig dunkelgrau bis braun, innen dunkelbraun (Abb. 6). Der Hals ist gleichmäßig geschwungen und bricht scharf zum konischen Unterteil um. Oberhalb des Umbruches sitzen zwei gegenständige Bandhenkel von 3,1 cm Breite, die nicht ganz bis zur Mitte des Halses reichen. Mündungsdurchmesser 40,7 cm; größter Durchmesser 42,4 cm. Die Höhe des Gefäßes hat etwa 38 cm, der Bodendurchmesser etwa 20 cm betragen. Eine weitere Bestattung fand sich in Resten im Nordwest-Quadranten (Grab II). Sie lag etwas außerhalb der Kalkschicht des Zentralgrabes im oberen Teil des Hügels, etwa 4 m westlich und 1 m nördlich des Nullpunktes. Das Erkennen dieses Grabes wurde dadurch äußerst erschwert, daß es genau in der Grenzschicht zwischen der hellbraunen oberen und der dunkelbraunen unteren Schicht des Hügels lag, wo die starken Kalkabsonderungen eine einheitliche hellgraue Färbung verursacht hatten. Die Tiefenlage der Funde beträgt 0,75 bis 0,95 m unter der Oberfläche, das ist etwa 1,25 m über dem gewachsenen Boden. Es fand sich (Abb. 7) eine aufrecht stehende, gut erhaltene Schnuramphore, 0,95 m unter der Oberfläche. In Höhe ihrer Mündung lag nordöstlich von ihr eine Steinhacke, 0,80 m tief. Nordwestlich des Tongefäßes wurde in etwa gleicher Tiefe wie die Hacke eine Steinaxt gefunden, deren genaue Lage und Tiefe nicht festgehalten werden konnten, da sie erst im bereits losgehackten Erd reich zum Vorschein kam. Zur Bestattung dürfte weiterhin das Bruchstück eines stark beschädigten Steinbeiles gehören, das 0,40 m südlich der Amphore in 0,75 m Tiefe, das heißt noch etwas höher als die Mündung des Gefäßes liegend, gefunden wurde. Reste des Skeletts beziehungsweise Verfärbungsspuren, die die Lage eines solchen hätten anzeigen können, wurden trotz sorgfältigster Beobachtung nicht festgestellt. Dagegen fanden sich im Umkreis des Gefäßes und der Steingeräte in gleicher Schicht neben einer Anzahl ei- bis faustgroßer Kieselsteine deutliche Brandspuren (brandrot gefärbter Lehm, hellgraue, ascheartige Schichten und kleine Holzkohlestückchen). 10) Alle Funde befinden sich im Seminar für Vor- und Frühgeschichte, Leipzig, und sollen dem Heimat museum Zwenkau nach dessen Wiedereröffnung überwiesen werden.