nicht einmal soweit erhalten, um zu erkennen, ob sie aus Buchstaben oder aus unkenntlichen Zeichen besteht. Für ein höheres Alter spricht das höhere Gewicht. Ich entsinne mich, in einem nicht näher erinnerlichen Katalog einen alten angeblich Pegauer Brakteaten ohne das Krückenkreuz gesehen zu haben. Dessen Zuteilung an Pegau wird frag lich, seitdem ein Pegauer Dünnpfennig, also ein Vorläufer der Brakteaten, schon das Pegauer Krückenkreuz trägt. Man kann dessen Zuteilung nur aufrecht erhalten, wenn inan sich zu der Annahme entschließen will, das Krückenkreuz sei zunächst als Abzeichen des Schutzvogtes, also Wiprechts von Groitzsch, anzusehen, von dem es die Abtei selber erst später übernommen habe. Diese Meinung ist nicht so abwegig wie es zunächst scheint. Denn man möge erwägen, daß auch Konrad von Wettin mit dem Krückenkreuz prägt, noch ehe es sich auf Pegauer Münzen nachweisen läßt. (Schwink. 23/24). Es bleibe hier unerörtert, ob man diesen Konrads- brakteaten mit dem Krückenkreuz Meißner Herkunft (nach dem Namen des Münzherrn) oder Oberlausitzer Herkunft (nach den Fundorten und der Zweiteilung in Ganzstücke und Hälblinge) zusprechen will. Von Wiprecht von Groitzsch, dem Gründer der Abtei, wissen wir: 1084 erwirbt er das Land Budissin (die Oberlausitz), 1096 gründet er die Abtei Pegau, 1112—1115 von Heinrich V. gefangen, 1124 stirbt Wiprecht. Von der Abtei Pegau wissen wir: 1096 Gründung durch Wiprecht von Groitzsch, der wahrscheinlich selbst die Schirm herrschaft (Vogtei Pegau) übernimmt. 1096—1100 Abt Bero, 1100—1150 Abt Windolf von Padberg, 1150—1168 Abt Heinrich I. Von ihm kennen wir die ältesten Brakteaten mit dem Krücken kreuz. OBERLAUSITZ Heinrich von Groitzsch 1124 bis 1135. A. Zweiseitiger Denar 2. + II E VI G • DESI zwischen zwei Perlenreifen (= H E N Ricvs de buDESIn) Brustbild von rechts mit erhobener Schwurhand. Rs. 4- N • O V I D AN zwischen zwei Perlenreifen. Dreitürmiges Gebäude auf einem doppelten Bogen von Perlen, darunter sechsstrahliger Stern. Das Dach des Mittelturmes mit Rauten. Beiderseits davon ein Punkt. 23 mm 7 Stück Durchschnittsgewicht Höchstgewicht Mindestgewicht 5,800 g 828 mg 980 mg 770 mg (Tafel 43 und 45) Vorderseite. Rückseite. Später herzugekommene Stücke von Nr. 2 zeigen die Merkmale der Dünnpfennige, so daß man der obengenannten Bezeichnung „Zweiseitiger Denar“ besser ein Fragezeichen anfügt. Das Durchschnittsgewicht dieser Nummer ist größer als das aller folgenden. Auch der Schröt ling ist stärker als aller folgenden Nummern. Es ist wohl das älteste Stück der Nr. 2 bis 5 und das Vorbild der folgenden.