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regelmäßige Kratzer vom Überschleifen der Schale (vor allem der Außenseite und am gesamten Henkel) wird uns bestätigt, daß dieser Vorgang vor der Henkel montage und auch vor Ingebrauchnahme des Gefäßes stattfand (Tafel 37 oben rechts und 39 unten). Gruppe II, Gefäß Nr. 10': Eine im Material poröse (Abb. 39 oben), in der Form aber sehr exakt gearbeitete, bis auf den Henkel unverzierte Schale. Die Materialstärke beträgt fast bis zum Rand 0,56 bis 0,72 mm, nur der Rand selbst wird an einigen Stellen bis zu 0,44 mm dünn. Fünf Risse im Rand, wovon einer beim Durchschlagen eines Nietloches für den Henkel ent standen ist, lassen auch hier die Schwierigkeit beim Austreiben des Randes erkennen. Über den größten Riß ist der ebenfalls mit erweiterten dünnen Flanschen ausgetrie bene und durch fünf gepunzte Längsrillen nicht besonders sorgfältig verzierte Henkel genietet. Seine größte Dicke mißt in der Mitte etwa 1,9 mm. Das untere Nietpaar ist im Nietschaft im Verhältnis zum flachen Nietkopf und denen der anderen Gefäße sehr schwach. Alle Niete sind wiederum innen hochstehend. Vollendete Kegelniete von fast rechtwinkligem Aufriß halten von innen den Henkelflansch. Sie sind im Hals außen vernietet. Ihre Auflage beim Vernieten war nicht hart. Die Legierung besteht hauptsächlich aus Kupfer. Gruppe III, Gefäß Nr. 17: Diesem Schöpfgefäß sind zwei Spannrippen von innen und außen eingetrieben. Deut lich sieht man an ihm die vielen Schläge (Tafel 38 links). Der Rand ist kaum nach außen gezogen, deshalb haben diese Spannrippen auch wenig Kraft. Die körnerartigen Ver zierungen sind mit einem dem Durchschlag ähnlichen Gerät gleichmäßig derb auf etwas härterer Unterlage von innen eingetrieben worden. Deshalb haben sich durch den Gebrauch manche Narben von der Außenseite abgeschliffen (Tafel 38 rechts). Dis auf wenige Material- und auch Treibrisse kann man es materialmäßig und auch treib technisch als sehr gut bezeichnen. Die Stärke differiert von 0,16—0,29 mm. Vom Griff oder Henkel ist außer zwei nach innen getriebenen und jetzt ausgeweiteten Nietlöchern nichts festzustellen. Gruppe III, Gefäß Nr. 18: Im Material nicht so sauber, aber in der Bearbeitung noch sorgfältiger als der vor herige ist dieser Schöpfer ausgeführt. Den Ursprung der Risse haben wir meist im Material zu suchen (Tafel 41 oben). An den beiden von innen getriebenen Nietlöchern ist der Rand durchgerissen, sonst zeigt er eine einwandfreie Beschaffenheit. Die zwei Spannrippen sind von innen und außen sehr sauber eingetrieben und der Rand geschmackvoll nach außen gezogen. Dadurch hat dieser Schöpfer eine bedeutend größere Festigkeit erhalten als der vorhergehende. Von der körnerartigen Verzierung gilt dasselbe wie vorher, nur ist hier noch kein Durchbruch entstanden. Im. Unterteil schwankt die Stärke des Materials von 0,27 — 0,38 mm, während der Rand eine Stärke von 0,53 — 0,78 mm aufweist. Gruppe III, Gefäß Nr. 3: Als Wunderwerk der damaligen Technik muß man diesen Topf bezeichnen. Er fällt in jeder Beziehung weit aus dem Rahmen der anderen Gefäße. Alle Gefäße sind aus einem Rohling (Rohguß) entwickelt. Bei diesem Topf ist nur das Unterteil auf diese Art ent standen, das Oberteil besteht aus einem offenen Mantel, der an der Naht übereinander vernietet und in das Unterteil eingenietet worden ist (Tafel 40 unten). Erstaunlich ist die Gleichmäßigkeit in der Stärke des Materials bei dem für diese Herstellungsart immerhin sehr großen Gefäß. Die Bodendelle mißt fast durchgängig 0,8 mm, während die Standfläche, besonders dem Henkel gegenüberliegend, abgenutzt ist. Die gesamte