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Gruppe I, Gefäß Nr. 11: Als hervorragenden Vertreter der Gruppe I kann man diese Schale ansprechen, nicht nur in bezug auf die geschmackvolle Verzierung, sondern auch in der gleich mäßigen Materialverarbeitung. Die Stärke schwankt vom Boden bis zum Rand von 0,36—0,61 mm, nur in den gepunzten Verzierungen ist sie etwas schwächer. Auch der Henkel, ungefähr 0,6 mm stark, paßt sich besser dem Gefäß an und ist sorgfältiger montiert. Trotzdem die Schale außen sehr abgenützt ist, hat sie ihre Form und Schönheit erhalten. In den drei Spannrippen um den wiederum eingedellten Boden, die von innen getrieben sind, beobachten wir von außen die Nachkorrekturen. Zwei Treibrisse sind dabei geschickt geschlossen worden. Die drei Reihen Perlver zierung von derselben Größe wie bei Gefäß Nr. 2, 4, 5, 6 und 7 lassen hier besonders gut die Gesenkearbeit erkennen. Der Rand ist nur einmal gerissen. Gruppe I, Gefäß Nr. 12: Eine sehr weite und teilweise bis zu 0,21 mm dünn ausgetriebene Schale mit kleinem, leicht eingedelltem Boden, der eine Stärke bis zu 0,62 mm hat, zeigt am Bauch zwei komplette und in fünf Gruppen gleichmäßig gearbeitete und variierend angcordnete Perlreihen von üblicher Größe. Am Umbruch zum Hals sowie zum Rand haben wir je eine ungleichmäßig körnerartige Punzung. Der Rand ist durch die Treibarbeit vier mal gerissen. Der unverzierte, etwa 0,6 mm starke, nach unten etwas konische Henkel ist ohne Sorgfalt schief angebracht und auch hier wieder mit einem Unterlegblättchen versehen. Die zwei Niete, mit denen der Henkel an Bauch und Rand übergreifend befestigt ist, haben große flache Köpfe und sind innen derb verhämmert. Interessant sind die vielen meist nach der Mitte zu laufenden Kratzer im glatten Innenteil der Schale. Es erweckt den Anschein, als wäre in ihr mit einem Messer geschnitten worden (Tafel 32 unten). Gruppe I, Gefäß Nr. 14: Sehr gleichmäßige, nur mit einer ungleichmäßigen körnerartigen Punzenreihe im Umbruch zum Hals versehene Schale. Nach der Stärke des Materials zu urteilen (0,26—0,68 mm, die größte Dicke liegt in der Bodendelle) könnte man annehmen, hier ein unfertiges Stück vor sich zu haben. Im Vergleich zu den anderen Gefäßen ließe sich diese Schale noch weiter austreiben, wenn sie nicht so einseitig dünn geworden wäre. Durch Material- (Tafel 33) und Treibfehler mußte wahrscheinlich die Arbeit eingestellt werden. Der Henkel ist an seiner stärksten Stelle 1,6 mm dick und von derselben Beschaffenheit wie der des Siebes. Er ist unterständig mit Nieten ohne besonderen Kopf angebracht. Bei den Unterlegblättchen ist eines aus demselben kupferhaltigen Material wie der Henkel und eines von derselben schönen Bronze wie das Gefäß selbst. Gruppe II, Gefäß Nr. 9: In der Grundform ist diese Schale denen der Gruppe I sehr ähnlich. Die Ornament verzierung ist sehr zaghaft gearbeitet, während die von innen am Bauch eingetriebene zweireihige körnerartige Verzierung fast zu derb erscheint. Sehr eigenartig ist der Umbruch zum Hals mit einem etwas breiten Punzen von außen eingearbeitet. Das Material ist gleichmäßig dünn ausgehämmert. Im gesamten Unterteil beträgt die Stärke 0,28—0,35 mm (also ein kaum nennenswerter Unterschied von 0,07 mm). Ein großer Teil des Gefäßes weist sehr feine Material- und auch Treibrisse auf (Tafel 35 oben), von denen die gröbsten im Sternornament verhämmert sind. Der Hals hat fast durch gängig eine Stärke von 0,45 mm, die Schwankungen bestehen nur aus einigen Hun dertstel Millimeter. Der schwache Rand mündet bis auf 0,2 mm aus, beim Umschlagen ist er zehnmal gerissen. Ein Riß, der bis in den Hals geht, ist sehr sorgfältig mit einer Bronzedrahtzwinge von innen nach außen gesichert worden. Beide Drahtenden sind verhämmert und liegen parallel zueinander (Tafel 34). 167