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u. a.] wie auch die bereits erwähnten gleichzeitigen Siebe von Kostrsede und Büd- szentmihly24). Dazu kommt im Gegensatz zu unserem Dresdner Stück neben die Buckelreihen und Perlschnur die Vogelhals- und Raddarstellung. Außerdem sind diese Eimer wohl meist aus drei Teilen zusammengesetzt, da jeweils an beiden Henkelseiten Nahtstellen zu erkennen sind. Aus der Gruppe der Eimer mit Quer henkeln hebt sich durch seine urtümlichere Form das Stück vonNagyvrad2a) heraus. Es ist anscheinend der einzige Eimer der Hajdu-Böszermeny-Gruppe, der lediglich Punkt- und Perlornament zeigt, also auf Vogel- und Sonnenmotiv ver zichtet. Dadurch bildet er auch bis auf die Henkel eine Entsprechung für unseren Dresden-Dobritzer Eimer. Unser Eimer gewinnt somit den Anschluß an die Gruppe der Kirkendrup-Tassen, die ebenfalls Punkt- und Buckellinien im Wechsel als Or nament tragen. Zu den Eimern mit senkrechtem Henkel gehören zwei Gefäße aus dem Depot von Merlara25). Callegari schreibt dazu, daß die Gefäßmäntel „gewalzt“ seien, das Unter teil wurde besonders angefertigt und von außen angenietet; die Nietköpfe wurden flach geschlagen. Damit ähnelt die Herstellungsart der des Dresdner Stückes. Es fehlt dagegen die Verzierung der Gefäßschulter. Allerdings sind in Merlara die Henkel mit je drei Längsrippen versehen. Zum Inhalt der Bronzegefäße gehören als zeit bestimmende Typen das Terramare-Beil26), Sichel mit vorspringendem Horn 24 * * 27 ) (vgl. Peschiera!) und eine Lanzenspitze 28 ) der Form, die wir ebenfalls in Peschiera antreffen. Wir befinden uns damit im H.-A-Horizont, also in der Zeit unserer Tassen. Callegari erkennt in den Eimern von Merlara Import, allerdings nicht aus dem Donau gebiet, sondern glaubt die Gefäße mit den Sichelformen, den Beilen und Lanzen spitzen aus Norditalien beziehen zu können. Eine weitere Gruppe von Eimern darf nicht aus unserer Betrachtung gelassen werden, die Eimer mit zwei senkrechten Henkeln, zu denen die Formen von Kurd 29 30 ), Absberg- Bierbaum30), Rinyas-Zcntkiraly 31 * 33 ), Seeboden/Kärnten 82 ), in zweiter Linie Tettlen33) und Bruchstücke aus Privena Glava und Bizovac 34 ) gehören. Gemeinsam sind den enger verwandten Stücken das gesondert gearbeitete Gefäßunterteil mit breiter tiefer Bodendelle, die Spannrippen am Halsansatz und der umgerollte Rand. Bei der Zeitbestimmung besteht die Neigung, die meisten unserer Formen schon in die jüngere Urnenfelderkultur zu setzen; dabei stehen allerdings die Kurd-Eimer vor denen vom Typ Hajdu-Böszermeny und haben stärkere Beziehungen zur Hall- statt-A-Kultur. Die kleinen Schalen (Abb. 17 und 18) mit je zwei Nietlöchern am Rand sind form gleich und uns aus anderen Funden mit Bronzetassen nicht bekannt 35 ). In der Grundform, besonders der Randgestaltung, entsprechen sie der bekannten Gold- 24) Ders., a. a. 0., Fig. 6 u. 7. 21 “) Jclentes Magyar Nemzeti Muzeum 1911 (1912), S. 38, Abb. 4. Den Literaturhinweis verdanke ich Herrn Prof. Dr. v. Merhart. as ) A. Callegari, Merlara (Montagnana)-Ripostilio di bronzi, Notizie degli scavi IX, 1933, S. 390—394 Fig. 1. Den Literaturhinweis verdanke ich Herrn Prof. Dr. Sprockhoff. 20) A. a. 0., Fig. 2 b und 3, 2. 27) A. a. 0., Fig. 2f und g, Fig. 3,1 28) A. a. 0., Fig. 2d. 20) J. Hampel, A bronzkor emlkei magyarhonban, 1896, Tafel CCXI, 1; Archaeologiai Ertesitö, XIX, 1899, Tafel IV, 3. 30) K. Willvonseder, Bronzeeimer und Gußkuchen der jüngeren Urnenfelderzeit von Absberg-Bierbaum, Ldkr. Tulln, Niederdonau, Natur und Kultur, Heft 6, 1940, Tafel 1 und 2 und Abb. 1. 31 ) .1. Hampel, a. a. 0., Tafel CCXV, 11. 32 ) R. Pittioni, Die Funde von Seeboden am Millstätter See, Kärnten, Carinthia I, 1938, S. 190—196. 33) M. Roschke, A tetetleni bronzkincs, Dolgozatok, 4, 1928, Abb. 1 und 2. 34) N. Äberg, Bronzezeitliche und früheisenzeitliche Chronologie, 5, S. 54. 35 ) Vgl. Anm. 17 (Abb. 4).