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18. Halbkuglige .Bronzeschale mit kurzem steilem Trichterrand. Am Trichterrand zwei Niet löcher. Verzierung: Unter dem Rand eine umlaufende Rippe, betont durch je eine Kehle darunter und darüber; in der Mitte des halbkugligen Gefäßteiles fünf umlaufende Perlbuckelreihen. Rand an beiden Nietlöchern gerissen, am Unterteil eingedrückte Dellen. Stellenweise grün patinicrt. Maße: Größte Höhe 4,7 cm; größter Durchmesser 9,25 cm; Gewicht 44,2g. (Abb. 18,Tafel 30 links.) Nach der Beschreibung der einzelnen Stücke wollen wir nun versuchen, durch Heran ziehung einiger Parallelen den Aussagewert unseres Fundes zu erhöhen, wobei wir uns von vornherein darüber im klaren sind, daß wir auf Grund der Literaturlücken auf Vollständigkeit verzichten müssen und die Auswertungen deshalb nur andeuten können. Eine Überarbeitung des gesamten getriebenen Bronzegeschirrs ist ohnehin dringend nötig, und so soll die Vorlage unseres Fundes diese Arbeit erleichtern. Für das Bron zesieb ist uns nur ein brauchbares Vergleichsstück bekannt geworden. Es handelt sich dabei um einen Grabhügelfund von Falkenberg, Kreis Liebenwerda 10 ). Die Grundformen beider Siebe stimmen überein (gehenkeltes Schalensieb mit breitem Rand), die Randverzierung durch getriebene Zickzackbänder ist ebenfalls gemeinsam, nur ist dieses Zickzackband in Dresden-Dobritz einfach, in Falkenberg dagegen doppelt und durch eine Umlaufrippe getrennt, beide Henkel sind durch Flachniete befestigt. Wesentliche Unterschiede betreffen die Größe der beiden Gefäße (Dresden- Dobritz mit einem Durchmesser von 23,3 bis 24,2 cm; Falkenberg 14,6 cm), die An bringung des Henkels (Dresden-Dobritz unter dem Rand einmündend, Falkenberg den Rand überspannend, außerdem mit zwei drahtförmigen Attachen), dessen Ver zierung (Dresden-Dobritz an beiden Rändern je zwei schmale Längsrillen, Falkenberg an den Rändern Leisten, oberer Rand mit waagerechtem Tannenzweigmuster) und Vernietung. Weiterhin ist die Schulter des Falkenberger Siebes im Gegensatz zu der gebuckelten des Dresden-Dobritzer unverziert. Leider fehlt der Boden des Falken- berger Schalensiebes, und so fallen wichtige Vergleichsmöglichkeiten aus. Im Grunde genommen haben die beiden genannten Stücke so viele Gemeinsamkeiten, daß ihre Formverwandtschaft wohl außer jedem Zweifel steht. 10) H.Agde, Lausitzer Grabhügel bei Falkenberg, Kreis Liebenwerda, .1 ahresschrift für die Vor geschichte der sächsisch-thüringischen Länder, XXIV, 1936, S. 17311. (Beschreibung S. 180, Abb. 6 b—d, 7 auf S. 182).