Die Schwesterform, das Eulaer Messer zeigt dagegen mit ihren divergierenden Griff rändern den Einfluß einer gleichzeitigen Waffe, nämlich des Griffzungenschwertes, was besonders aus dem bogigen Ausschnitt des Zungenendes, aus den gespreizten zipfeligen Enden der Griffränder und schließlich auch aus dem Wegfall des Endringes klar erkennbar wird. Für den öfter profilierten oder durch Rillen geschmückten Griffansatz könnten die älteren Rechteck-Rahmenmesser beispielhaft gewirkt haben, bei denen der Rahmen ansatz an der Klinge in ähnlicher Weise betont erscheint. Ist die hier an Hand der typologischen Merkmale und der Zeitstellung skizzierte entwicklungsgeschichtliche Stellung des Eulaer wie des Großbardauer Messers richtig, so kann eine Abhängigkeit des einen von dem anderen nicht in Frage kommen, vielmehr müssen beide gleich zeitig aus den vorangehenden Rahmengriffmessern entwickelt worden sein. Daß auch diese Entwicklung der jungbronzezeitlichen Griffzungenmesser mit Schalen belag noch in der Mecklenburgischen Kulturprovinz vor sich gegangen ist, hat Sprockhoff glaubhaft gemacht 43 ), und so erscheint nach ihm das Griffschalenmesser als eine Leitform der Periode IV in diesem Raume. Aber es hat bei der Tendenz zu südlicher Ausbreitung, verglichen mit älteren Formen, die weitesten Räume gefüllt, hier auch, wie oben angedeutet, örtliche Abwandlungen erfahren und ist so zu einer Kennform auch der illyrischen Urnenfelderkultur geworden, aus deren Bereich die sächsischen Messer der mittleren und jüngeren Bronzezeit stammen. I 43) E. SprockhofF, a. a. 0., S. 28.