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kommen verwiesen: Slate bei Parchim 7 ); Wilmersdorf, Kreis Templin 8 ); Forst Schweinert bei Falkenberg 9 ); Breiter Berg bei Strzegom (Striegau) 10 ); Wroclaw (Breslau-Oswitz)11); Groß-Dobra, Bezirk Smichow 12 ). Die Weiterentwicklung dieser Grundform durch mancherlei Einzelzüge wird durch folgende Vorkommen belegt: Wroclaw (Breslau-Gräbschen) 13 ), wo ein Messer mit wohlerhaltenen knöchernen Griffschalen statt der gestreckten eine S-förmige Schneide zeigt. Zu diesem Merkmal tritt noch bei folgenden Messern am Klingenansatz eine schwache Rast für die Griff schalen, so daß Griffzunge und Klinge nicht mehr glatt ineinander übergehen: Klein- Breesen bei Trzebnica (Trebnitz) und Brzeg Dolny (Dyhernfurth) 14 ). Durch Profi lierung deutlicher ist diese Rast bei einem Stück von Pustimere in Mähren 15 ) während ein österreichisches Stück von Schönering, Gem. Wilhering, Bezirk Linz 16 ), die Griff zunge ohne erhöhte Ränder und durch Punkt- und Zickzackmusterung verziert zeigt, das Messer also ohne Beschalung gebraucht worden ist. Bei ungarischen Stücken tritt noch eine Krümmung der Griffränder, ähnlich wie bei den Griffzungen schwertern auf, so im Schatz von Szendrö, Com. Borsod 17 ); oder es setzt sich die Griff zunge durch ein rundliches Zwischenstück von der Klinge ab: Schatz von Saj-Ld, Com. Borsod 18 ). In Norddeutschland hat ein solches rundliches Mittelstück nicht nur zwischen Griff und Klinge, sondern auch zwischen Griff und Ringöse ein Messer von Guschter-Holländer 19 ). Schließlich tritt in Süddeutschland und der Schweiz unser Messertyp zur Sicherung der Griffschalen mit gelappten Griffzungenrändern auf: St. Ilgen, Amt Heidelberg 20 ); Mels, Bezirk Sargans, St. Gallen 21 ). Die angeführten Beispiele belegen für den südlichen Ausbreitungsbereich unserer Messer form mancherlei Abweichungen von dem strengen und offenbar urtümlichen Typus, wie er besonders im nördlichen Deutschland reichlich vertreten ist. Ähnliche Beobachtungen lassen sich auch für die Schwesterform mit divergierenden Griffzungenrändern machen, wofür wiederum eine Reihe Beispiele angeführt seien: Ein Messer altertümlicher Prä gung von Grebbin bei Parchim zeigt bei nur gekrümmtem Rücken und gestreckter Schneide ovalstabigen Griffansatz und divergierende Griffzunge 22 ), ähnlich einem stark geschweiften Stück mit ornamentiertem Rücken von Zützen, Kreis Angermünde 23 ). Ihm steht ein Messer von Nährschütz bei Steinau nahe, das die beginnende Schweifung der Spitze zeigt 24 ). Ein ähnliches Messer von Weidenhof zeigt den rundlichen Griffansatz durch dreifache Rillung verziert und hat Strichmusterung des Rückens 25 ). Von Kanters dorf bei Brzeg (Brieg) liegt ein Messer mit starker Schweifung der Klinge vor, dessen divergierende Griffzunge statt mit bogigem Ausschnitt abweichend in einem Ringe endet 28 ). Triebschitz bei Brüx lieferte ein schlankes Stück mit schwach geschweifter ’) R. Beltz, Die vorgeschichtlichen Altertümer des Großherzogtums Mecklenburg-Schwerin, 1910, Tafeln 26, 36. 8) E. Sprockhoff, Jungbronzezeitliche Hortfunde Norddeutschlands (1937) S. 51, Abb. 15; mit einer Fibel der Periode Montelius III zusammen gefunden. 8 ) W. Schulz, Vor- und Frühgeschichte Mitteldeutschlands, 1939, Abb. 153. 10) E. Petersen, Die geschweiften Bronzemesser in Schlesien. Altschlesien, 3, S. 209, Abb. 5. 11) Petersen, a. a. 0., S. 210, Abb. 7. 12) Altertümer unserer heidnischen Vorzeit, V. Bd., S. 207, Abb. 1. 13) Petersen, a. a. O., S. 210, Abb. 6. 14) Petersen, a. a. O., S. 208, Abb. 4 u. 7. 15) J. ervinka, Morava za Praveku, 1902, S. 27, Abb. 40. 16) Nachrichtenblatt für deutsche Vorzeit, 13 (1937), S. 229, Tafel 54, 5. 1! ) J. Hampel, Altertümer der Bronzezeit in Ungarn, 18, Tafel XVI, Abb. 4. 18) Hampel, a. a. O., Tafel CVII, Abb. 12. 1! ) Sprockhoff, a. a. O., S. 126 und Tafel 3, 9. 20) Altertümer unserer heidnischen Vorzeit. V. Bd., Tafel 38, 640. 21) J. Heierli, Urgeschichte der Schweiz, 1901, Fig. 291. 22) Beltz, a. a. 0., Tafel 26, 35. 23) Sprockhoff, a a. O., S. 126 und Tafel 3, 12. 24) Petersen, a. a. O., S. 208, Abb. 3, 5. 26) Petersen, a. a. O., S. 208, Abb. 3, 6. 26) Petersen, a. a. O., S. 208, Abb. 3, 10.