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2. Werkzeuge aus Diabas sind in der Birmenitzer Sammlung zwei vorhanden, ein Steinbeil (Bi 8) und ein zweites (Bi 13). Im Döbelner Stadtmuseum befindet sich ein großer schwerer Keil aus Döbeln sowie ein Steinbeil und eine Pflugschar von Reppen. Man erkennt den Diabas leicht an seiner ophitischen Struktur, einer charakteristi schen Verschränkung weißer Feldspatleistchen etwa in Dreiseitform. Die Füllung besteht aus grüner Hornblende bzw. vergrüntem Augit. Erze wie Pyrit, Ilmenit oder Titaneisenerz, Magnetit sind reichlich vorhanden und ergeben bei der Verwitterung den braunen Eisenüberzug. Trotz der verschiedenen chemischen Angreifbarkeit der Minerale ist an den Fundstücken von Birmenitz und Reppen eine schöne glatte Politur erhalten geblieben, was vielleicht auf die Lagerung im porösen Löß zurückgeführt werden kann. 3. Ein weicher, fast „schnitzbarer“, hellgrüner Serpentin, der kleinmaschig von Chloritäderchen durchzogen ist, wurde zu Spinnwirteln von Mochau und Zunschwitz verwendet, das gleiche Material zu einem Steinbeil (Bi 1). Granat fehlt dem Serpentin; es könnten demnach Serpentine aus der Glimmerschieferhülle des Granulitgebirges vorliegen. 4. Ein kostbares, zähes und zugleich sehr farbschönes Gestein stellt der Eklogit dar, welcher zu einigen Werkzeugen verarbeitet worden ist, einem Steinbeil aus Reppen, einem Keil und einem Steinbeil von Birmenitz. Der Eklogit ist ein seltenes Gestein und tritt nur in kleinen Körpern (Linsen) auf. Er ist außerordentlich zäh, daher schwer zu schlagen und zu sägen. Unsere Typen sind feinkörnig; schwarzgrüne Hornblende nadeln sind in einem blaßgrünen Augitgrund (Omphazit) verstreut. Den „Silber glanz“ auf den Spaltflächen des Omphazites erkennt man deutlich schon in winzigen Absplitterungen. Gewöhnlich ist die Hornblende in einer Lage entwickelt; silber weißer Glimmer ist wenig vorhanden. Der Granat ist sehr feinkörnig, manchmal in Schlieren gehäuft, meist gut an den winklig begrenzten Schnitten nach dem Rhomben dodekaeder zu erkennen. Eklogit scheint in der vorgeschichtlichen Literatur noch nicht als Rohstoff für Steinwerkzeuge erwähnt worden zu sein. C. Gelegentlich findet man als Rohstoff ein dichtes, muschlig brechendes Gestein mit grauer Oberfläche und schwarzem, frischem Bruch. Mit der Lupe erkennen wir keine Bestandteile; erst das Mikroskop enthüllt, daß es sich um Basalte handelt. Die kalkreichen Feldspate (Plagioklase) feind fluidal angeordnet und ergeben eine plattige Spaltung. Im Dünnschliff (Ds 290: Birmenitz) ist außerordentlich viel Olivin und wenig schwach violetter, brauner Pyroxen enthalten, den man als winzige schwarze Pünktchen wahrnehmen kann. Der hochgewölbte, dreiseitige Schuhleistenkeil aus Birmenitz (Ds 290) ist mit seiner scharfen Kante gut zum Behauen der ersten Rohforni des Werkstückes geeignet. Außerdem fand sich in der Wallrabeschen Sammlung das Bruchstück eines Keiles sowie eine Flachhacke aus Basalt. Von Großweitzschen-Westewitz (Eichhardter Höhe) stammt ein Flachbeil, von Tronitz das Bruchstück eines Keiles aus Basalt. D. Die Sedimentgesteine Den Basalten gleichen äußerlich die blaugrauen bzw. blauschwarzen Tonschiefer und quarzitischen Schiefer, die ebenfalls gar nicht selten zu Steingeräten verarbeitet wurden. Daß solche Tonschiefer, quarzitischen Schiefer und schiefrigen Quarzite zu Geräten, mit denen der Steinzeitmensch vielleicht hackte, grub oder schlug, verwandt worden sind, muß um so mehr verwundern, weil cs doch in unserer Gegend wesentlich geeigneteres Material gab. Diese Gesteine sind nämlich zwar sehr dicht und fein im Korn, enthalten aber gewöhnlich viel weichen Glimmer (s. Tabelle!). Die Korn packung (Gefüge) ist lediglich durch Aufeinanderlagerung im Detritus gerundeter Minerale entstanden, welche häufig noch durch eine Kruste von Eisenhydroxyden isoliert sind. Unter den Steingeräten von Birmenitz bestehen aus blaugrauem,