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und weniger als 0,010 mm Dicke. Daher entsteht eine ganz dichte, filzige Ver schränkung der Elemente, die die Zähigkeit des Gesteins und seine günstige Ver wendbarkeit bedingen. Epidot ist als kritisches Mineral, wenn auch meist nicht allzu reichlich, in den verarbeiteten Stücken vorhanden. Zu diesem Typus gehören die Werkstücke von Technitz Ds (= Dünnschlif!) 278, Mischütz Ds 280, Zschäschütz Ds 282, Birmenitz Ds 287, Birmenitz Ds 289. Die Schliffe befinden sich im Landes archiv für Bodenaltertümer, Dresden. 3. In größeren Geräten trifft man häufiger als in den kleinen einen lagigen Prasinit mit Albitkörnchen (bis zu 1 mm Größe), den man wohl am ehesten mit Amphiboliten verwechseln könnte. Es ist ein grünes Gestein mit weißen Narben. Das Lagengefüge der Hornblende wird durch die Porphyroblastenbildung von Albit leicht gewellt. Die Hornblendenädelchen erreichen 0,150 mm Länge, schließen sich aber zu Nestern in der Größe der Albitflecken zusammen, so daß besonders in der Fläche (Schieferung) ein körniges Gefüge vorgetäuscht wird. Epidot, Leukoxen, Magnetit sind hier reich lich und zum Teil in sichtbaren Kriställchen vorhanden. Lagenweise ist die Zer mahlung der Mineralkörner wie im Typus 2 vorgeschritten, so daß diese grünlichgraue Farbe annehmen. 4. Zu den Geräten sind auch lagige Prasinite verwendet worden, in denen die Horn blende bis zu einem Millimeter große, gelegentlich auch größere „Augen“ bildet. Sic sind lebhaft grün geflammt (Zschockau, Draschwitz). Im Längsschnitt zeigen sie in grauem Grund breite grüne Bänder. Im Dünnschliff sieht man blaugraue prasinitische Hornblende, zum Teil in äußerst feinfilzigen Rosetten in den Albit gesproßt, zum Teil in Nestern zermahlen und wieder nematoblastisch rekristallisiert, zum Teil noch als zerdrückte Reste einer bräunlichen Hornblende. Es ist dies ein Hinweis auf die magmatische Ableitung 9 ). 5. Die Merkmale des Typus 3 und 4 sind in einem dünnbandigen porphyroblastischen Prasinit vereint. Die händige Zertrümmerung des Gefüges, die Augen von Albit und Hornblende ergeben eine sehr charakteristische dünnbandige Zeichnung. Die Farbe der Kruste ist meist graubraun, im frischen Bruch aber dunkelgrün, so daß man sie von den Serizit-Chlorit-Gneisen der Phyllitzone von Döbeln unterscheiden kann, denen sie in der Textur weitgehend ähnlich sind. Auch dünne Adern bzw. Blätter von Quarz treten wie bei diesen auf. Die Stücke waren zu kostbar für die Entnahme von Dünnschliffen, so daß eine Entscheidung leider nicht getroffen werden konnte, ob die hier zusammengefaßten Typen wirklich einheitliches Material sind. Als Fund orte sind mit je einem Gerät zu nennen: Simseiwitz, Töpeln, Möbertitz-Zschaitz, Birmenitz, Döbeln-Greußnig, Westewitz-Großweitzschen, Clanzschwitz, Nieder muschütz bei Zehren, wobei das letztere aber auch auf den kontaktmetamorphen Chloritgneis bei Munzig im Triebischtale, der flußaufwärts des Fundortes ansteht, bezogen werden könnte. B. Andere grüne Gesteine treten bezeichnenderweise selten auf; es sind folgende vertreten: 1. Ein Rillenhammer von Birmenitz besteht aus einem körnigen (bis 5 mm), lebhaft dunkelgrünen Amphibolit. In der Sammlung von Reppen (Kreis Oschatz) ist ein schwerer Keil aus einem sehr feinkörnigen Amphibolit angefertigt. Man erkennt die Amphibolite an ihrer sehr rauhen Oberfläche, die durch Auswitterung an den Korn grenzen und die gute Spaltbarkeit der großen Hornblendekörner zustandekommt. Der Feldspat tritt zurück. Eine feinlagige Anordnung der Minerale wie in den Prasi- niten besitzen die Amphibolite nicht; grobe Plattung ist gelegentlich festzustellen. 9) 0. Weg, Die zwischengebirgischePrasinitscholle bei Hainichen-Berbersdorf, Abh. d. Sachs. Geolog. Landesanstalt Nr. 11, 1931.