Volltext Seite (XML)
Abb. 4, 2; Burk, Grab C, Abb. 19, 1; Sollschwitz; Grünewald). Am zahlreichsten sind die zweihenkligen Amporen. Dazu gehören auch unverzierte Stücke (Niederkaina, Grab II, 4, Abb. 5, 1; Ebendörfel, Abb. 26, 3; Litten, Abb. 35, 1), unter denen die Amphore mit senkrecht durchbohrten Henkeln von Dörgenhausen besonders wichtig ist, da sie die Überleitung zu jüngeren Formen darzustellen scheint. Am ursprüng lichsten sind sicher die Typen mit der Henkelstellung an der weitesten Ausbauchung (Litten, Abb. 35, 1; Museum Görlitz o. Fo., Abb. 70; Obergurig, Abb. 42, 7; Ober- uhna, Abb. 52, 2; Auritz, Abb. 14,1; Gaußig-Golenz, Abb. 27; Sollschwitz, Abb. 63,3; Burk, Grab 14), während die mit kurz vor dem Halsansatz beginnenden Henkel, die noch dazu hochgezogen sind, schon als Ableitungen angesprochen werden müssen. Dabei ist das Neschwitzer Gefäß (Abb. 41, 1) auf der Schulter und dem Rand gekerbt, sonst ritzverziert, die Schulter des Littener (Abb. 34) und des Niederkainaer (GrabIV, 45, Abb. 9, 3) Topfes ebenfalls getupft. Außerhalb der allgemein üblichen Formen stehen die Oberuhnaer Amphore (Abb. 49, 1), ebenfalls mit Schultertupfen und ganz niedrigem Hals und das Kleingefäß von Niederkaina, Grab III, 8 (Abb. 7, 2), mit um laufender Schnur, die die Gliederung des Schulter-Halsteiles vollkommen verwischt und nicht betont, wie es bei allen anderen Gefäßen üblich ist. Zu schnurkeramischen Gräbern gehören auch zweihenklige Gefäße, die einen hoch gewölbten Leib besitzen und deren Henkel am Halsunterteil angebracht sind (Niederkaina, Grab III, 55, Abb. 8, 5; Burk, Grab C, Abb. 19, 2). Als Amphoren im eigentlichen Sinne kann man diese Stücke nicht mehr bezeichnen. Etwas außerhalb des engeren schnurkeramischen Formengutes befinden sich auch die Amphorenreste von Gleina und die achtösige Amphore von Sdier (Abb. 61) mit Fuß bildung, kräftig ausgebauchtem Leib, weit einschwingender Schulter, stark geschweif tem engem Steilhals und vier profilierten breiten senkrechten Leisten mit je zwei Durchbohrungen. (Es ergeben sich damit Ösen am Halsansatz und in Schultermitte.) Die Ost- und Nordostbeziehung dieser Form hat schon Bierbaum kurz umrissen 12 ). Die Verzierung aller eben besprochenen Schnuramphoren im weiteren Sinne ähnelt der der Becher. Wieder wird der Hals fast ausschließlich durch umlaufende Schnur linien hervorgehoben (in Dörgenhausen, Abb. 25, 1, bleibt es überhaupt die einzige Verzierung). Dazu kommen vom Halsansatz herabhängende gefüllte Dreiecke (Radi bor; Sollschwitz; Großsärchen; Gaußig-Golenz, Abb. 27; Burk, Grab C, Abb. 19, 2), zuweilen in mehrfachem Gehänge (Niederkaina, Märzgrabung 1950, Grab 24, Abb. 2 und 3,1: je drei umlaufende Gehänge; Oberuhna, Abb. 51: zwei Gehänge). In verschiedenen Fällen bildet eine mehrfach umlaufende Schnur den unteren Abschluß und verläuft meist zwischen den Henkeln (Obergurig, Abb. 42, 7; Niederkaina, Märzgrabung, Grab 17, Abb. 1, 1; Grab I, 31, Abb. 4, 2; Sollschwitz), oder in Schultermitte, wenn der Zwischenraum zwischen den Henkeln durch andere Muster betont ist, wie Nieder kaina, Grab III, 55 (Abb. 8,2): an einer Schnurlinie aufgereiht auf der Spitze stehende doppelte konzentrische Quadrate. Unter den Halsschnuren findet man außerdem mehrfache Winkelbänder (Burk, Grab 22, Burk, Abgott, Abb. 21; Auritz; Abb. 14, 1; Caseritz; Sollschwitz, Abb. 63, 3; Obergurig, Abb. 42, 9; undeutlich Niederkaina), auch hier bilden bisweilen mehrfache Horizontalbänder den unteren Abschluß (Brandhofen/Spohla, Abb. 18, 4; Litten, Abb. 35, 2; Prautitz, Abb. 55, 2). Winkel band und Horizontalschnur in zweifachem Wechsel zeigt die große Amphore aus Burk (Grab C, Abb. 19, 1). Weiter kennen wir aus Oberuhna (Abb. 52, 2: mit 3 unterbro chenen Horizontalen auf der mittleren Schulter) und Bautzen-Strehla (Abb. 16, 2) senkrechte Fransenbänder unter den Halsschnüren. Aus dem Museum Görlitz stammt ein Gefäß mit Umlaufschnüren nur am unteren Teil des Halses, winkligem Einstich zur Betonung des Halsknickes, darunter schräg gefüllten stehenden Dreiecken, die durch eine ganz schmale freie Zone von den darunter hängenden Dreiecken getrennt 12) Nachrichtenblatt für deutsche Vorzeit, 18, 1942, S. 223 und Tafel 52, 3.