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Schulterdreiecke und darüber zwischen zwei umlaufenden Schnurgruppen befind lichen mehrfachen Zickzack verziert (Niederkaina, Grab II, 4, Abb. 5, 3; Grab III, 8, Abb. 7, 4; Sig. Schmidt, Abb. 69; ähnlich auch Grünewald). Das Stiebitzer Gefäß (Abb. 64, 1; ähnlich auch Caminau, Abb. 22) trägt die Dreiecke als Halsverzierung, den Zickzack auf der Schulter, dabei wird auch dessen unterer Abschluß durch um laufende Schnurlinien gebildet. Bei Kubschütz finden wir diesen unteren Abschluß nicht (Abb. 33, 2). In Niederkaina, Grab III, 8 (Abb. 7, 5) kommt zur umlaufenden Schnurverzierung des Halses und der Dreiecksverzierung der Schulter mit unterem Abschluß durch zwei Horizontalschnuren noch eine Füllung der leeren Dreiecks zwischenräume, also der stehenden Dreiecke, durch je zwei kurze senkrechte Schnur abdrücke unter der Spitze dieser Dreiecke, in Niederkaina, Sandgrube (Abb. 11), Zickzack-Kerbung. Durch Kerbung oder Tupfen am Schulterabschluß werden die sonst schlichten Henkelbecher von Bautzen-Seidau (Abb. 17), Stiebitz (Abb. 64, 3) und Quatitz (Abb. 57, 1) ausgezeichnet, wobei das kleine Quatitzer Stück insgesamt drei Reihen, der Neschwitzer ungehenkelte eiförmige Becher (Abb. 41, 2) zwei Um läufe zarter Schrägkerben aufweist, Beziehungen zum Odergebiet (Oderschnur keramik, Marschwitz . . .) verraten außer den Verzierungsmotiven, wie z. B. Stiebitz (Abb. 64,1) und den ebengenannten die verschiedenen ungegliederten, fast schlauch förmigen Becher (Niederkaina, Sandgrube, Abb. 11; Oberuhna, Abb. 46, 3; die Klein form Loga, Abb. 39, 2; Bautzen-Seidau, Abb. 17, 1). Die noch in Druck befindliche Untersuchung der Oderschnurkeramik durch R. Schröder dürfte hierzu manche Klärung bringen. Nicht unmittelbar zum üblichen mitteldeutschen schnurkeramischen Bestand gehören wahrscheinlich auch die eiförmigen Becher von Neschwitz (Abb. 41,2) und aus dem Museum Görlitz (Abb. 71, 2)10) und zumindest ein Teil der kleinen, degenerierten, unverzierten Ware 11 ). Bei den Amphoren erkennt man neben den allgemein verbreiteten Großformen auch eine verhältnismäßig große Zahl kleiner Exemplare bis zu 7 cm Höhe. Da sich diese Stücke durch Aufbau und Verzierung nicht wesentlich von den großen unterscheiden, soll eine getrennte Behandlung vermieden werden. Im Bestand fehlen außer vielleicht Niederkaina, Märzgrabung 1950, Grab 24 (Abb. 2), hochhalsige Formen überhaupt. Die mehr oder weniger scharf abgesetzten Hälse sind meist steiltrichterförmig, oder geschweift. Bei wenigen Gefäßen ist der Übergang von der Schulter zum Hals so fließend, daß eine Begrenzung beider Teile unmöglich erscheint (z. B. Niederkaina Grab III, 8, Abb. 7, 2). Die stets kräftige Ausbauchung geht bis zum Kugelleib. Eine Unterscheidung der einzelnen Formen wird durch die verschiedene Zahl und Anbrin gung der Henkel und die Verzierung ermöglicht. Einige Amphoren tragen die Henkel in „2 Etagen“, d. h. über den meist zwei Henkeln am Bauch oder Unterteil der Schulter stehen kurz unter dem Halsansatz (Dörgenhausen, Abb. 25, 1 — oben vier Henkel; Brandhofen/Spohla, Abb. 18, 4 — oben 3; Radibor, oben 4; Burk, Grab 22, oben 4) oder überhaupt schon am Hals (Obergurig, Abb. 42, 9) die oberen Henkelösen. Beim letzten Stück sind sie kreuzständig angeordnet, und auch sonst stehen sie „auf Lücke“. Bei der vierhenkligen Amphore (Henkel in gleicher Höhe) bemerkt man, daß nicht die Viertelstellung vorherrscht (wie in Burk, Abb. 21; Niederkaina, III, 55, Abb. 8, 2), sondern das paarige Auftreten (besonders eng Bautzen-Strehla, Abb. 16, 2; Oberuhna, Abb. 51; Niederkaina, März 1950, Grab 24, Abb. 2 und 3, 1; Preuschwitz, Abb. 55, 3, aufgelockert bei Niederkaina, März 1950, Grab 17, Abb. 1, 1; Grab I, 31, 10) Dazu etwa die Becher aus Gundorf-Leipzig mit geritzter zweihenkliger Amphore und falschem Trichternapf (Naturkundliches Heimatmuseum Leipzig P 11/37—39). Aus Hügel 3 von Zwenkau (Harth) mit Schnuramphore, Fazettenaxt und Feuerstein (Landesmuseum, Zug.-Kat. 1914/7) und ein niedriger eiförmiger Topf aus Klinga (Kreis Grimma), der zusammen mit einer kleinen zweihenkligen Amphore und zwei kleinen niedrigen steilwandigen Näpfen zu einem Grabe zu gehören scheint (Landesmuseum). 11) Die Henkelverzierung entspricht der der Amphoren und wird bei der Zusammenfassung der Ver- zierungselemente kurz mit besprochen.