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Kleiner plumper verwaschener Becher mit steil gewölbtem Leib und verlaufendem kurzem Steil trichterhals. Maße: Größte Höhe 6,6 cm; größte Weite 6,25 cm. Städtische Kunstsammlungen Görlitz (S.: 3284/51). Abb. 71, 1. Bruchstück eines kleinen, gehenkelten Gefäßes mit steil gewölbtem Leib und weitem, kurzem Zylinderhals ohne Absatz. Ösenhenkel um den Halsansatz; Schulter mit zwei Reihen umlaufen der, schräger Einstiche, Hals mit acht umlaufenden Schnüren. Städtische Kunstsammlungen Görlitz (S.: 3285/51). Abb. 72, 1. Zwei Steilhalsscherben mit umlaufenden Schnüren und leicht ausschwingenden Rand. Städtische Kunstsammlungen Görlitz (S.: 3286/51). Abb. 72, 2 und 3. OHNE FUNDORTANGABE, aus dem Heimatmuseum Hoyerswerda, doch wahr scheinlich aus dem gleichnamigen Kreis: Kleiner steilwandiger Becher mit kräftig gewölbtem Leib und verlaufendem fast steilwandigem Hals. Maße: Größte Höhe 6,8 cm; größte Weite 6,5 cm. (S.: 709/51). Abb. 71, 3. Aus dem Museum Kamenz, sicher aus der UMGEBUNG VON OSTRO. Kleiner gehenkelter Schnurbecher mit hoch gewölbtem Leib und kaum abgesetztem, kurzem, geschweiftem Steiltrichterhals. Dieser mit 12 umlaufenden Schnüren; in der Gegend der weitesten Ausbauchung mit vier waagerechten Schnüren, freies Schulterfeld mit vierfachem Zickzackband, ebenfalls in Schnurtechnik. Auf dem Henkel fünf senkrechte Schnüre. Hals und Rand beschädigt. Maße: Größte Höhe 10,4 cm; größte Weite 8,8 cm. Museum Kamenz 2096. (Sammlung Zieschank, Ostro.) (S.: 3106/51.) Abb. 73. Abb. 73. Museum Kamenz (o. Fo.) Die Vorlage des zur Zeit erreichbaren Materials hat gezeigt, daß die schnurkeramischen Funde in der Oberlausitz keine Einzelerscheinung darstellen, sondern daß die Schnur keramik die neolithische Kultur der Oberlausitz ist 2 ). Nach den Ausführungen Neu- stupnys 3 ) müßte ja mit einem gleichstarken Anfall bandkeramischer Bauernkultur vorher zu rechnen sein; desto mehr fällt das jetzt noch völlige Fehlen dieser Keramik auf, um so mehr noch, als die Oberlausitz gerade den von Bandkeramikern bevorzugten Lößbodcn besitzt, der ja auch die fast durch alle Kulturen gehende Besiedlungsdichte zur Folge hatte. Gerade auch wegen der überdurchschnittlichen Fundmenge aus den meisten vorgeschichtlichen Kulturen der Oberlausitz glauben wir das Fehlen der band verzierten Tonware dort auf Fund- oder Forschungslücken allein nicht zurückführen 2 ) Zu den fehlenden Keramiken gehören u. a. ein großer Teil der Autobahnfundc am Lerchenberg, Bautzen—Seidau . .. Vgl. Fr. Lehmann, B. G. H. XV, 1937, S. 8—14; XVI, 1938, S. 26—33. 3) J. Neustupn, Die Vorgeschichte der Lausitz, 1951.