PETHAU (Kreis Zittau) 1846 In seiner Geschichte von Pethau und Zittel, Zittau 1852, schreibt C. G. Morawek: „Für ein hohes Alter des Dörfchens (Pethau) spricht schon der Umstand, daß man hier sehr alte Silberblechmünzen (Brakteaten) fand, welche teils einen sitzenden Fürsten mit Krummstab zwischen zwei Säulen, worauf Kronen sind, teils in einem Viereck einen stehenden Fürsten, eine Lanze haltend, darstellen“. Auf seiner zweiten Tafel bildet er die beiden schlecht erhaltenen Münzen ab, leider ohne Größenangabe. Das erschwert die Zuteilung. Wenn das Hüftbild eines geistlichen Fürsten zwischen zwei Türmen, nach dem auswärts gedrehten Krummstab zu urteilen, einen Bischof darstellen soll, könnten wir einen Brakteaten des Bistums Naumburg vor uns haben. Der etwa gleichgroß abgebildete Brakteat mit einem im Viereck stehenden weltlichen Herrn kann meißnisch oder askanisch sein. Es wäre auch denkbar, daß die Abbildungen versuchen, unkenntliche Zeichen zu deuten und zufällige Knitter für Prägung zu halten. Unter dieser Voraus setzung wäre es möglich, daß beides naturgroß wiedergegebene Nachbildungen der markgräflich meißnischen Brakteaten Schwinkowski 229 und 231 aus der Zeit von 1156 bis 1190 sind. Pethau 1. Pethau 2. Eine genauere Bestimmung verhindern die geringwertigen Abbildungen wie auch der augenblickliche Mangel an Hilfsmitteln. SCHNELLFÖRTHEL OKRAGLICA (jenseits der Neiße) vor 1819 In einem handschriftlichen Aufsatz „Über die Brakteaten“ von der Hand des Sorauer Gymnasiasten Bachmann, der jetzt noch in einer Sorauer Bücherei aufbewahrt wird (siehe Fund Niederullersdorf!), findet sich die Bemerkung, der Görlitzer Bürgermeister Neumann habe dem Schreiber u. a. einen Brak- teatenfund von Schnellförthei mitgeteilt. Ich habe sonst — außer bei Scheu ner, der auch nur die Tatsache der Auffindung mitteilt — nichts Näheres erfahren können. Scheuners Quelle ist mir nicht bekannt. Der Fund muß demnach als verloren gelten.