ten Scheitelbein in der Nähe der Schläfen schuppen einige wenig sichtbare, nicht verheilte Schnittspuren, die mit etwa 1 mm Zwischenraum paarweise und genau parallel verlaufen. Schädel II ist an der Basis vollständig zerschlagen. Sämtliche Partien bis zum Gesicht sind dabei zertrümmert worden. Dicht über der linken Schläfenbeinschuppe sind auf dem Scheitelbein etwa 20 Schnitte zu finden, die denen von Schädel I gleichen. Die Knochenstruktur erscheint dabei mehr ge rissen als geschnitten. Die längsten Schnitte messen über 5 cm und befinden sich immer paarweise nebeneinander. Es erweckt den Eindruck, als wären die Schnitte mit einem Feuerstein, der vier scharfe Zacken hatte, ausgeführt worden. Am Stirnbein rechts hat er eine verheilte Schnitt- oder Reiß verletzung. Das Alter dieses Menschen lag über 30 Jahren. Das Gebiß ist stark abgekaut. Am Nordhocker finden wir keine Merkmale einer gewaltsamen Handlung. Die Zähne sind gleichmäßig abgekaut. An ihnen sitzt reichlich Zahnstein, der teil weise innen und auch außen lappenförmig über das ehemalige Zahnfleisch gelagert war. Der erste linke Schneidezahn im Unterkiefer ist nach vorn mit der Knochenwandung herausgebrochen. Die Wunde ist wieder verheilt. Der Schädel des Südhockers weist einige verheilte Beschädigungen auf. Der 1. und 2. Molar im Unterkiefer rechts und der 3. Molar links sind aus gefallen. Die Narben sind im Knochen vollständig verheilt. Nur der Hohl raum links befand sich noch im Heilungsprozeß. Alle unteren Zähne sind nur mäßig abgekaut, im Gegensatz zu denen im Oberkiefer. Alle Nervenkanäle sind hier frei sichtbar. Der 2. Schneidezahn rechts ist auch hier mit der Knochenwandung nach vorn herausgebrochen. Die Narbe ist noch nicht rest los verheilt. Interessant ist der 1. Prämolar links. Er ist in der Richtung von innen nach außen längs (auch durch die Wurzel) gespalten, so daß der Nerven kanal in der Längsrichtung zu sehen ist. Dabei ist die Alveole bis zum Grund aufgebrochen und verheilt. Der davorstehende Eckzahn ist etwas nach vorn gedrückt gewachsen, und das Spaltstück des genannten Prämolaren ist stark nach hinten gepreßt stehengeblieben. Die Ränder dieser Fraktion sind verheilt, aber die Lücke hat sich nicht schließen können, wahrscheinlich weil eine fort währende Benützung, sogar des Knochens am Grunde der Wurzel — von innen nach außen — erfolgte. Durch die dauernde Benützung dieser Lücke sind die Zähne, vor allem das Spaltstück, leicht poliert. Abschließend sei gesagt, daß diese Zusammenfassung unmöglich all das ent halten kann, was wir beim Bergen der verschiedenen Knochen unter den schwierigsten Umständen wissen müssen. Wir hoffen aber, einige Hinweise und Erfahrungen aus der Praxis gegeben zu haben, damit Fehler, aus denen wir gelernt haben, nicht wiederholt werden. Sinn und Zweck unserer Bergungsarbeiten muß sein, möglichst alle später auftretenden Fragen und 53