Man kann von diesem innerhalb einer mittelalterlichen Wohnfläche ge borgenen Stück mit größter Wahrscheinlichkeit einheimische Herkunft an nehmen. Deshalb spricht man das Stück, das, wie sich inzwischen heraus gestellt hat, auch im Brakteatenfunde von Linda vorkam, wohl mit Recht als Oberlausitzer Prägung an (vgl. Bautzener Geschichtshefte 1927, S. 93 ff. und Bl. f. Mfr. 1928 Nr. 7/8, wobei jedoch zu beachten ist, daß die an letzterer Stelle genannten Nummern 3 und 10 nach Vergleichung der Urstücke sich inzwischen als wesensgleich erwiesen haben derart, daß Nr. 3 als Eigen prägung wegfällt und alle für Nr. 3 genannten Zitate auf Nr. 10 übertragen werden müssen). Von meinem damaligen Versuch, den Brakteaten einem bestimmten Münzherrn und einer bestimmten Oberlausitzer Münzstätte zu zuweisen, bin ich inzwischen abgekommen und möchte nicht mehr darüber sagen, als daß ich es für die Prägung einer Oberlausitzer Münzstätte aus dem dritten Viertel des 13. Jahrhunderts halte. KIRSCHAU (Kreis Bautzen) 1926 Nachweis: 1. Bautzener Geschichtshefte 1927. 2. Bl. f. Mfr. 1928, Nr. 10. Bei Ausgrabungsarbeiten in den Ruinen der Burg Kirschau fand man einige Meter auseinander zwei Metallschalen mit dem entstellten Bilde eines Oberlausitzer Helmbrakteaten um 1260, wie ich a. a. 0. nachzuweisen ver- Kirschau. Brakteatenschale 1. suchte. Das größere Stück Nr. 1 von 40 mm bis 48 mm Durchmesser und 17 mm Höhe ist aus Kupferblech anscheinend mit der Hand getrieben (Tafel 10, 112). Es reicht hin, um das kleinere Stück Nr. 2 aus Messing von 40 mm Durchmesser und 8 mm Höhe, das mit einem Stempel geprägt sein kann, zu bedecken (Tafel 10, 113). Es wird kaum eine andere Deutungs- möglichkeit zu finden sein, als daß es sich um Geldbüchsenteile handle.