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Als einziger Oberlausitzer Fund von Königsbrakteaten enthält er eine be schriftete und datierbare Münze, den eben erwähnten Meißner Bischofs- brakteaten. Leider sagt sie nicht mehr als der Augenschein: daß Fund wie Münze der Zeit Bischof Konrads von Meißen 1240-1258, also der Mitte des 13. Jahrhunderts, entstammen. ARNSDORF (Kreis Görlitz) Nachweis: 1. Fr. Bardt im A. f. B. I, S. 214. 2. N. L. M. 107, 1931. Beschreibung: .,. . . von Lausitzer Schüsselform ..." * 1. Sitzender gekrönter Fürst mit Sternblume und Fahne. Auf dem Außenrand ein Stern. Königshain 1. — Niederbielau 8. — Reichenbach 4. — A. f. B. I, Tafel VI, Nr. 2. Tafel 9, ioo. * 2. Sitzender gekrönter Fürst mit Schwert und Zepter, mit zwei übereinander- liegenden Blumensternen. Niederbielau 13. — Reichenbach 9, aber dort mit Randzeichen. — A. f. B. I, Tafel VI, Nr. 7. Tafel 9, 101. KÖNIGSHAIN 1766 Nachweis: Nur Weniges wissen wir von dem Funde von Königshain. Es steht nicht einmal fest, ob es das Königshain im Kreise Görlitz oder Zittau ist, wenngleich ich mich gefühlsmäßig, wegen benachbarter Funde mit ähnlichem Inhalt, für das erstere entscheiden möchte. Die Fundnachricht erfahren wir nur beiläufig in der Lau- sitzischen Monatsschrift 1796, S. 199. Dort ist angegeben, daß „eine große An zahl“ des dortigen Brakteaten Nr. 8 des Fundes von Niederbielau früher bei Königshain gefunden worden sei. Von dort ist die Nachricht in L. Num. Z. 1844, Sp. 143 Nr. 39 und in meine Beschreibung der Oberlausitzer Königs brakteaten im N. L. M. Bd. 107, 1931, übergegangen. Beschreibung: Oberlausitz unter Böhmen 1230—1250. * 1. Sitzender König mit Sternblumenstab und Fahne. Auf dem Rand ein Stern. 39 mm. Arnsdorf 1. — Niederbielau 8. — Reichenbach 4. — Mader V, 44. — Fiala 2609. Tafel 9, 102. Diese Art Münzen gehört zu der Gruppe, die ich im N. L. M. 1931 als mögliches Erzeugnis der Münzstätte Görlitz nachzuweisen versucht habe. Das Vorkommen als geschlossener Fund, der nur diese eine Art, anscheinend ohne andere Bei mengungen, enthielt, spricht für diese Herkunft.