Beschreibung: Kaiser Friedrich Barbarossa (1152—1190). Reichsmünzstätte Saalfeld. * 1. Brakteat. Zwischen zwei Gebäudegruppen mit Kuppeltürmen auf Bogen sitzender Kaiser mit Schwert und geschulterter Fahne. 33 mm. 4 Stück = 3,22 g (zwei davon wenig ausgebrochen). Lübbecke 742. Tafel 1, 1. Markgrafschaft Meißen. Otto der Reiche (1156—1190). * 2. Brakteat. Auf einer Leiste sitzender Markgraf mit geschultertem Schwert und geschulterter Fahne zwischen zwei beknauften Kuppeltürmen. 32 mm. 4 Stück = 3,13 g. Lübbecke 507. — Schw. 338. Tafel 1,3. Markgrafschaft Meißen. Dietrich der Bedrängte (1197—1221). * 3. Brakteat. Auf Faltstuhl sitzender Markgraf mit geschultertem Schwert und Lilienzepter. 37 mm. 0,89 g. Fund von Seega 582. — Lübbecke 529. — Schw. 411. Tafel 1, 2. Breslau. Herzog Boleslav I. der Hohe (1163—1201). * 4. Hohlpfennig. Bogen mit Strahlen. 18 mm. 0,14 g und 0,17 g. Friedensburg, Schlesiens Münzgeschichte im Mittelalter, Nr. 526. Fund von Rathau. Tafel 1,4,5. * 5. Hohlpfennig. Kopf mit entstellter Umschrift S. Johannes. 18 mm. 0,19 g. Friedensburg Nr. 528. Fund von Rathau. Tafel 1, 6. * 6. Hohlpfennig. Johannes der Täufer mit erhobenen Händen. 17 mm. 0,15 g und 0,18 g. Friedensburg Nr. 531. Fund von Rathau. Tafel 1, 7, 8. Soweit sich nach den Resten urteilen läßt, ist der Fund um das Jahr 1200 vergraben worden. Bei vollständiger Erhaltung wäre er vielleicht geeignet gewesen, uns über die bis auf den heutigen Tag unbekannte Geldprägung der Oberlausitz um diesen Zeitpunkt aufzuklären. Wir müssen uns damit be gnügen, wenigstens etwas über den damaligen Geldumlauf zu erfahren. So finden wir als Hinterlassenschaft des uralten West-Ost-Verkehrs meißnische und kaiserliche Saalfelder Brakteaten, von welch letzteren übrigens Nr. 1 auch in einem Funde von Bautzen vorkam, der um 1840 bei der Papierfabrik gefunden wurde und von dem uns ein Stück im Stadtmuseum zu Bautzen vorlag. Was unseren Fund aber von älteren und jüngeren der Oberlausitz unterscheidet, ist der Umstand, daß er auch Hohlpfennige östlicher * Ein * vor der laufenden Nr. bedeutet, daß die betreffende Münze auf einer der Tafeln ab gebildet ist.