der Schulter, nur bei den mit abgerundeter Schulter manchmal auch in der Mitte oder ausnahmsweise auf dem unteren Teil des Gefäßbauches, der dann gewöhnlich mit mehr als 10, ja bis über 20 waagerechten Rillen oder Grüb chen bedeckt ist. Die älteste nordpolnische Ornamentik weist zunächst senkrechte Anordnung auf, erst allmählich macht sie waagerechten Ornamenten Platz. Auch erscheint sie zuerst wenig sorgfältig; mit der Zeit aber behebt sich dieser Mangel und gegen Ende dieser Phase begegnen wir oft schon sehr ordentlicher, präziser Arbeit. Der Bereich der beschriebenen Keramik umfaßt vor allem Pommern und Chelmonszczyzna (das Kulmer Land), Kujawien und Nordwestpolen einschließ lich des Kreises Seelow, während im südlichen Wielkopolska (Großpolen), in Dolny Slsk (Niederschlesien) und Malopolska (Kleinpolen) diese Ornamentik nur ausnahmsweise anzutreffen ist. Aus Masowien und Gorny Slsk (Ober schlesien) kennen wir sie bisher überhaupt nicht. In Südpolen herrscht vom 7. bis in die Mitte des 12. Jahrhunderts allgemein das Ornament der waagerechten Wellenlinienbänder in Verbindung mit geradlinigen, variiert manchmal mit ringsum angebrachten senkrechten oder schrägen Kammeindrücken. Erst um die Mitte des 10. Jahrhunderts wird diese Ornamentik von der nörd lichen Gruppe der altpolnischen Keramik aufgenommen und es verwischen sich daher die bisherigen Unterschiede beider Gruppen. Diese mittlere stilistische Phase der altpolnischen Keramik ist durch das Nebeneinanderauftreten waage rechter Wellenlinien und gerader, mit einem kammförmigen Instrument einge drückter Linien, mit denen zugleich ringsum waagerecht angeordnete schräge oder senkrechte Eindrücke angebracht werden, gekennzeichnet. Als zusätzliche Zierelemente treten noch waagerechte, meist dreikantige Leisten auf, die dem oberen Teile des Bauches aufgeklebt und gewöhnlich auch mit Kammeindrücken versehen sind, sodann gestempelte Verzierungen und schließ lich breite waagerechte, mit einem Stäbchen oder Stift erzeugte, den ganzen Unterteil des Gefäßes bedeckende Furchen. Diese wenigen Elemente erscheinen in wechselnder Anordnung; z. B. sind schräge Eindrücke in zwei Reihen über einander, in der einen nach links, in der anderen nach rechts geneigt, angebracht. Die Ornamentik der die zweite Hälfte des 10. und die erste des 11. Jahrhunderts umfassenden Phase steht hinsichtlich der Sorgfalt der Ausführung hoch über der der ältesten Phase und bringt trotz geringerer Anzahl der Elemente dank ihrer künstlerischen Anordnung oft sehr schöne Muster. Eine im Kreise Gostyn (Gustau) gefundene Vase und ein Vorratstopf aus Gniezno (Gnesen) bilden wahre Meisterstücke des Kunsthandwerks und können sich mit der besten Keramik Mittel- und Nordeuropas aus allen Perioden der Vor geschichte messen. Das in der zweiten Phase zur beiläufigen Dekoration des mittleren und unteren Gefäßteils verwendete Stäbchen verdrängt nach und nach das bis dahin all gemein gebräuchliche Kamminstrument und herrscht dann ausschließlich in der dritten, jüngsten Stilphase der altpolnischen Keramik, die wir in die zweite Hälfte des 11. und 12. Jahrhunderts ansetzen. Übergangscharakter tragen die mit Streifen schräger Kammeindrücke versehenen Gefäße, zu denen sich eine mittels Stäbchen oder Stift hervorgebrachte, aus ein oder zwei breiten Furchen bestehende Wellenlinie gesellt. Schließlich kommt das kammförmige Instrument gänzlich außer Gebrauch. Die ärmliche und einförmige Ornamentik