einer bestimmten Grundform unverzierter Gefäße mit konischem, nur undeut lich hervortretendem Rande und auffällig hochliegender größter Ausbuchtung aus. Diese sinkt später in der Richtung nach der mittleren Gefäßhöhe ab, wodurch sich der Rand erhöht. Einige dieser Gefäße sind bereits mit vielfachen, dicht beieinanderliegenden Wellenlinien und ebenfalls vielfachen feinen waagerechten Rillen verziert. Die weitere Entwicklung der slawischen Keramik aus der Grundform der I. Stufe geht in der eben aufgezeigten Richtung weiter. Die Gefäße sind meist verziert und auf der Handscheibe hergestellt. Ihr Unterteil bis zur Ausbuchtung hat gewöhnlich eine recht unebene Oberfläche, während das Oberteil, besonders am Halse, geglätteter erscheint, bei der Herstellung des Randes werden auch schon hölzerne Schablonen benutzt. Die Gefäße sind sehr massiv, besonders am Boden, die Wände von ungleicher Stärke. Verschiedene Färbung (graubraun, gelbbraun oder ziegelfarben) des mit groben Sandkörnern vermischten Tons zeigt sich oft an ein und demselben Gefäß. Charakteristisch sind für die erwähnte Gefäßform kreisförmige Grübcheneindrücke auf dem Boden, der Abdruck des Achsenzapfens der primitiven Töpferscheibe. Sie finden sich bei den unverzierten Gefäßen der I. Stufe noch nicht. Gerade in der Art der Herstellung und in den benutzten Produktionsinstrumenten zeigt sich an der Keramik mit dem senk rechten Rande und den runden Bodengrübchen ein bedeutender Fortschritt gegenüber der Herstellungsweise der Keramik der I. Stufe. Die Gefäße mit senk rechtem oder mäßig nach außen umgebogenem Rande galten in unserer Litera tur als vorburgwallzeitliche oder frühslawischc Grundform, aber nachdem wir ihre Entwicklung aus der Keramik der I. Stufe nachgewiesen haben, werden wir sie weiterhin als die II. Stufe in der Entwicklung der slawischen Keramik bezeichnen. Diese ist uns aus dem gesamten slawischen Gebiete bekannt und in der Tschecho slowakei vor allem in Brandgräbern vertreten. In großer Zahl kennen wir sie aus den Brand- und Skelettgräbern der Begräbnisstätte in Devinska Nova Ves und verschiedenen anderen birituellen und Skelettgräberfeldern in der Slowakei und in Mähren. Der hohe Rand der Gefäße der II. Stufe war eigentlich der Vorläufer der Keramik der III. Stufe, deren Gefäße einen ausgebogenen oder leistenförmig abgeschlossenen Rand haben — die geläufige tschechisch als Burgwallkeramik oder deutsch als mittelslawisch bezeichnete Keramik der Skelettgräber der Großmährischen Periode. Die Gefäße der III. Stufe sind schon technisch vollkommener herge stellt als die der II. Stufe. Es wurde die schnell rotierende Töpferscheibe benutzt, auch die Mischung des Materials ist besser. Diese Gefäße haben einen geraden oder mäßig nach innen gewölbten Boden, meist ohne die runden Vertiefungen oder ähnliche Merkmale. Sie sind auch besser durchgebrannt als die der II. Stufe. Die Verzierung bilden meist vielfache Wellenlinien, waagerechte Rillen und mehrfache Einstiche. Die Entwicklung der slawischen Keramik macht aber nicht halt, sondern manifestiert sich an den Gefäßen besonders durch scharfe Randprofilierung und eine zumeist aus breiten, tiefen waagerechten Rillen bestehende Verzierung, über der unter dem Rand nierenförmige Eindrücke erscheinen. Auf dem Boden finden sich verschiedene Werkstattzeichen. Diese Keramik, die wir als IV. Stufe bezeichnen, knüpft in ihrer Endphase an die mittelalterliche Keramik an. Bei der Durchsicht der slawischen Keramik in Mähren konnte also aufgezeigt werden, daß zwischen der unverzierten Keramik der I. Stufe und den weiterentwickelten Formen