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AUS NEUEN ARBEITEN ZUR SLAWISCHEN KERAMIK Von Ernst Palm t Vorbemerkungen des Herausgebers In unserem ersten und zweiten Bericht wurden die Fragen der Datierung der slawischen Keramik schon kurz bei der Behandlung der Brohnaer Schanze berührt 1 ) und auch die Entstehung der slawischen Kultur im Lichte der neueren polnischen und tschechoslowakischen Forschungen erwähnt 2 ). Heute sollen die Arbeiten vorgelegt werden, die für die Datierung besonders wichtig erscheinen und die kein ausführliches deutsches Resum erhalten haben 3 ). Es muß dabei wiederum betont werden, daß noch alles im Fluß ist und daß vor allem nicht die Ergebnisse eines Teilabschnittes der slawischen Kultur auf das Gesamtgebiet übernommen werden dürfen. Die Datierungssorgen für die ersten beiden Stufen slawischer Keramik bleiben nach wie vor bestehen und können erst nach exak tester Kleinarbeit und nach der Vorlage des gesamten Materials aus dem slawisch besiedelten Gebiet behoben werden. Wir hoffen, daß die vorliegende Zusammen stellung — eine Zusammenfassung der wörtlichen Übersetzungen der genannten Arbeiten — Anregungen gibt und auch für die Forschungen im westlichsten Ge biet slawischer Verbreitung befruchtend wirkt. Gerade im Grenzgebiet sind unseres Erachtens die Möglichkeiten chronologischer Vergleiche besonders groß und sollten uns weiterführen. Aber wie bei allen zu erforschenden Fragen steht auch hier die Forderung im Vordergrund, erst alles Material zu publizieren, bevor allgemeingültige „Auswertungen“ gegeben werden. Werner Coblenz PRISPEVEK K DATOVÄNI HRADISTNI KERAMIKY V POLABI (Ein Beitrag zur Datierung der Burgwallkeramik im Elbgebiet) Von .1. Neustupny (Slavia Antiqua I, 1948, S. 397 bis 432) Im 5. bis 7. Jahrhundert, als sich westlich der Elbe die Kultur der Völker- Wanderungszeit (merowingische Kultur, sog. thüringische, fränkische, ale mannische) entfaltete, gab es östlich der Elbe bereits die historische slawische Burgwallkultur. Beide berührten sich im Elbe- und Saalegebiet, wo also ihre gegenseitige Beeinflussung zu erkennen sein muß. Uns interessieren hier *) Arbeits- und Forschungsberichte zur sächsischen Bodendenkmalpflege vom 9. Mai 1945 bis 30. April 1950, bes. S. 84 ff. und Anm. 48 ff. 3) Arbeits- und Forschungsberichte zur sächsischen Bodendenkmalpflege vom 1. Mai 1950 bis 30. April 1951, S. 244ff. 3) J. Eisner, Dvnsk Nov Ves, 1952, enthält z. B. ein ausführliches deutsches Resumc, so daß auf die Auswertung dieser äußerst wichtigen Arbeit hier verzichtet werden muß. Wichtig ist auch das ausgesuchte Literaturverzeichnis auf S. 349 bis 357.