Nachwort des Herausgebers Die an sich seltene Form von Zwickau-Bockwa (Cainsdorf), deren unter- mainisch-mittelrheinischer Ursprung festzustehen scheint, findet Entspre chungen in einem glasierten Stück aus der Ostprignitz (Freyenstein) 1 ) und aus Sachsen aus Bautzen-Seidau 2 ). Auffällig ist, daß in dem Werke von Schirmer Parallelen nicht zu finden sind 3 ). Da es sich bei dem Bautzner Stück um die zweite sächsische Form handelt, soll es hier kurz mit vorgeführt werden 4 ). Auf der Drehscheibe gefertigte birnenförmige Vase mit zwei Henkeln am engen Hals. Die Mündung waagerecht, außen etwas gerundet, greift ins Innere über. Der schlanke Hals ist geschweift und wächst ohne Absatz aus dem steil gewölbten Leib. Der weite Boden ist flach eingezogen. Die leicht unterrandständigen dünnen Henkel zeigen grob linsenförmigen Querschnitt. Graugelb, schmutzig, innen dunkelbraun glasiert, außen fein rauh, hart ge brannt. Maße: Größte Höhe 13,2 cm; größte Weite 8,7 cm; Mündungsdurchmesser 6,1cm (außen); Bodendurchmesser 5,8 cm; Henkelbreite bis 2 cm (Ansatz), 0,8 cm bis 1 cm (in der Mitte). Landesmuseum Dresden (als Leihgabe im Museum Bautzen; S.: 26/38). Abb. 5. Werner Coblenz 1) W. Matthes, Urgeschichte des Kreises Ostprignitz, 1929, S. 143 und Tafel 62, 1. Darauf machte schon G. Bierbaum in einer kurzen Bemerkung aufmerksam. 2) Gefunden 1937 beim Reichsautobahnbau beim Wcstpfeiler der Brücke über die Hoyerswerdaer Straße. 3) E. Schirmer, Die deutsche Irdenware des 11. bis 15. Jahrhunderts im engeren Mitteldeutschland. Irmin I, 1939. 4) Vgl. bei II. Brückner (s. S. 436, Anm. 2)