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finden. Hier kommt der Doppelstich in senkrechten Reihen nur spärlich vor, so als Schultermuster auf einem Randscherben mit rundlicher, schwach aus ladender Randlippe von der Siedlung Dallmin in der Westprignitz 8 ); ferner auf einem gerade aufsteigenden Randstück, gleichfalls mit senkrechter Reihung, von einer Siedlung bei Dahlhausen in der Ostprignitz, die P. Quente in das 8. bis 11. Jahrhundert datiert 9 ). Ein gut datiertes Beispiel bietet das wohlerhaltene Münzgefäß von Alexanderhof, Kreis Prenzlau, Brandenburg. Hier ist auf dem Oberteil „mit einem zweizinkigen Instrument dicht unter dem Rande ein Band von doppelten, recht unregelmäßig ausgeführten Ein stichen angebracht, das sich in einfacher Form dicht über dem Schulterknick wiederholt. Zwischen beiden Bändern hängen in Abständen kurze Doppel stichreihen schräg (von links oben nach rechts unten) herunter (etwa 4 bis 6 Doppelstiche). Auch diese Verzierung ist unregelmäßig ausgeführt“ 10 ). Ein Schatz von 420 Münzen in Verbindung mit Hacksilber läßt die Zeit der Ver grabung um 985 ansetzen. Die hier betonte Sorglosigkeit in der Musterung war auch für die Göltzschener Klapper festzustellen. Sie darf nach dem Münz gefäß in die Mitte oder 2. Hälfte des 10. Jahrhunderts gesetzt werden. Abb. 2. Gruia, Dacien. Bronzener Klapperanhänger. 1:1. Ob wir nun das Muster unserer Klapper als von den Gefäßen übernommen anzusehen haben, ob für beide Dinge überhaupt ornamentale Absichten vor gelegen haben, bleibt zweifelhaft. Es sei hier noch einmal auf eine illyrische Klapper hingewiesen, die bei Gruia, unweit der Donaumündung, im einstigen Dacien gefunden wurde (Abb. 2) 11 ) und die als Umsetzung einer tönernen 8) W. Bohm, Die Vorgeschichte des Kreises Westprignitz, 1937, S. 181 und Tafel 83, Abb. 19. ’) W. Matthes, Urgeschichte des Kreises Ostprignitz, 1929, S. 114, Tafel 61, Abb. 8. 10 ) H. A. Knorr, Die slawische Keramik zwischen Elbe und Oder, 1937, S. 7, Abb. 3. ") Dacia, I, 1924, S. 391 Fig. 8.