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EINE SLAWISCHE TONKLAPPER VON MAGDEBORN, ORTSTEIL GÖLTZSCHEN, LANDKREIS LEIPZIG Von Rudolf Moschkau Bietet innerhalb der Scherbenmengen aus slawischen Siedlungen und Wehr anlagen schon ein Spinnwirtel, ein Webstuhlgewicht, eine Tonperle eine Be reicherung des einförmigen Fundmaterials, so stellt in solchem Zusammen hang der Fund einer tönernen Klapper, wie er aus dem Leipziger Land mit geteilt werden kann, geradezu eine Überraschung dar. Die Fundstelle dieses seltenen Stückes, das um 1930 als Gelegenheitsfund zutage kam und in Leipziger Privatbesitz gelangte, liegt in der Ortsflur Göltzschen, heute Ortsteil von Magdeborn. Hier mündet von Nordwesten her der Schlum perbach in die Gösel, einen rechten Zufluß der Pleiße. Wo der rechte Uferhang des Schlumperbaches sich zur Wiesenaue der Gösel senkt, wurden in den zwanziger Jahren beim Sandabbau wiederholt Wohnstellen der Bronzezeit wie auch der Slawenzeit angeschnitten und durch Kaufmann M. Schlag, Leip zig, und den Verfasser kontrolliert. Die slawischen Stellen lieferten die typischen, meist mit Wellenmustern verzierten und durch kantig abgestrichene Randlippe als späte Ware gekennzeichneten Scherben, vereinzelt auch ältere Stücke mit rundlich abgestrichenem, wenig ausladendem Rande. In einer dunklen, aschigen Schicht über Feldsteinen ist nach Angaben des Finders die Klapper zum Vorschein gekommen. Nach Beobachtungen des Verfassers markierten sich die slawischen Herdstellen im Anschnitt mehrfach durch Packungen von faust- bis kopfgroßen Geschieben in dunkler, scherben durchsetzter Kulturschicht, 0,35 m bis 0,50 m unter der Oberfläche. Die Klapper selbst (Abb. 1) ist von eiförmiger Gestalt. Ihre Höhe beträgt 5,7 cm, ihr größter Durchmesser 4,1 cm, ihr Gewicht 58 g. Die Farbe ist hell grau, teilweise ins Gelbliche spielend, wie oft bei slawischem Scherben material. Der Ton ist, von wenigen größeren Quarzkörnchen abgesehen, fein sandig gemagert und hart gebrannt. Das Klappergeräusch ist schwach. Ent weder ist der Hohlraum zu dicht mit Steinchen gefüllt oder er ist zu klein ausgefallen. An keiner Stelle ist zu erkennen, wo die Wandung geschlossen wurde, so daß die Klapper fugenlos erscheint. Doch hat die formende Hand Knetspuren am oberen und unteren Ende hinterlassen, die das Eirund des Körpers mehr zur Zitronengestalt abgewandelt haben. Die Oberfläche ist durch ein Stäbchen aus Holz oder Knochen mit Doppelspitze gemustert worden, deren Einstiche winkelig gestellt sind und ineinandergehen. Acht 427