So sind etwa die Ringknaufschwerter doch als Importstücke aufzufassen 63 ). Wesentlicher als die Zunahme des Imports in vielen Gebieten, die ihre Ur sache in dem Aufblühen der römischen Industrie in den rheinisch-gallischen Ländern, in politischen und sozialen Veränderungen im freien Germanien 64 ) und in den zunehmenden Auseinandersetzungen zwischen Römern und Ger manen hat, ist aber die enge Verwandtschaft zwischen germanischem und römischem Handwerk. Zahlreiche Formen werden nicht nur eingeführt, sondern auch vom einheimischen Handwerk nachgebildet. Dabei entstehen eigene Weiterentwicklungen. Die Art der Herstellung spricht für leistungs fähige Werkstätten auch im germanischen Gebiet, die sich von den römischen in technischer und organisatorischer Hinsicht nicht sehr unterscheiden und deren Erzeugnisse von denen der römischen Provinzen häufig nicht zu trennen sind 65 ). Der Austausch zwischen den Werkstätten ist dabei nicht nur ein seitig, sondern offensichtlich werden von den römischen auch germanische Formen übernommen, wie etwa die Spiralkonstruktion für Scheibenfibeln oder die Fibel mit umgeschlagenem Fuß. Für viele andere Formen muß die gebende Seite durch differenzierte Untersuchungen noch ermittelt werden. 63) Mitteilungen aus dem Museum für Naturkunde und Vorgeschichte Magdeburg 2, 1949, S. 25 ff. (G. Mildenberger). — Festschrift des Römisch-Germanischen Zentralmuseums in Mainz 1952, Teil III, Mainz 1953, S. 109 ff. (H.-J. Hundt). 64) H. J. Eggers, a. a. 0., S. 52ff. 65) Vgl. dazu auch J. Werner, Die beiden Zierscheiben des Thorsberger Moorfundes, Berlin 1941, S. 32 und 68 f.