Volltext Seite (XML)
der gleichen Zeit 48 ), daß die Handelsbeziehungen mit den römischen Pro vinzen, besonders mit den Rheinlanden, auch in der zweiten Hälfte des 2. und der ersten Hälfte des 3. Jahrhunderts recht beträchtlich gewesen sein müssen. Bemerkenswert ist weiter, daß alle Fibeln, soweit sie aus geschlossenem Fundzusammenhang stammen, in die spätrömische Zeit gehören. Aus sicher Abb. 14. Merseburg. Grab 18. Gefäß 1:4. Scheibenfibeln 1:1. der frühen Kaiserzeit zugehörigen Funden ist in Mitteldeutschland keine Emailfibel bekannt geworden. Da sie aber, mit Ausnahme der schachbrett verzierten, durchweg bereits im 2. Jahrhundert hergestellt sein dürften, ergibt sich ein beträchtlicher Zeitunterschied zwischen den römischen Stücken und denen im freien Germanien, die man nach der allgemein üblichen Datierung in das 3. Jahrhundert, zu einem großen Teile sogar in dessen zweite Hälfte, setzen müßte. Eine gleiche Zeitdifferenz zeigt sich auch bei zahlreichen anderen Formen, etwa bei den gleich zu besprechenden Scheiben fibeln mit gewölbter Blcchauflage oder bei den Fibeln der Gruppe Almgren VI, 249). Es ist also zu erwägen, ob sich nicht doch eine Herabdatierung der spätrömischen Zeit im freien Germanien erforderlich macht, wie sie neuerdings H. J. Eggers andeutungsweise vorschlägt 50 ). Das würde bedeuten, daß ihr Beginn nicht am Ende des 2. Jahrhunderts oder um 200 liegen würde, sondern schon um die Mitte des 2. Jahrhunderts. Die ältere Stufe (Eggers C 1) würde also um 150 (oder etwas später?) beginnen, die jüngere (C 2) noch im 3. Jahrhundert 51 ). *’) H. J. Eggers, Der römische Import im freien Germanien, Hamburg 1951, S. 52ff. 40) Vgl. dazu Abhandlungen und Berichte für Naturkunde und Vorgeschichte 8, Magdeburg 1950, S. Ulf. (G. Mildenberger). 60) H. J. Eggers, Der römische Import im freien Germanien, Hamburg 1951, S. 71. 61) Damit würde sich auch der Widerspruch in der Datierung der mitteldeutschen Körpergräber lösen, die nach der „germanischen“ Zeitfolge in die Zeit um 300 und ins 4. Jahrhundert zu stellen sind, während die in ihnen gefundenen Importstücke durchweg ins 3. Jahrhundert gehören und zum großen Teil um 260 ins Land gekommen sein dürften. Vgl. dazu Marburger Studien, Darm stadt 1938, S. 263ff. (J. Werner). — Archaeologia Geographica 1, 1950/51, S. 29f. (ders.) — Forschungen und Fortschritte 24, 1948, S. 81 (G. Mildenberger). — Jahresschrift Halle 34, 1950, S. 154 ff. (W. Schulz).