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Maße: Bauchdurchmesser etwa 25 cm bis 27 cm; Höhe 6,65 cm; Breite 12,05 cm; Stärke 0,6 cm bis 0,8 cm. Naturkundliches Heimatmuseum Leipzig (S.: 1999/51). Abb. 4. Abb. 4. Leipzig-Stünz, Flurstück 73 a. 1 : 2. Diese Scherben geben nach Machart, Profil und Verzierung durchaus Gepflogenheiten der früheisenzeitlichen Töpferei des ostalpinen Hallstatt kreises wieder. So ist Scherben 1 ein typischer Vertreter der sogenannten „Kalenderbergkeramik"), die durch flächenhaft ausgebreitete Wulstbildungen die Gefäßwandung bis auf einen niedrigen Randsaum auflöst und sich da bei vornehmlich der Fingertupfen bedient. Vielleicht hat dieses Flächen relief den optischen Eindruck des Korbgeflechtes im Ton wiederholen wollen. Es zeigt jedenfalls die gleiche Tendenz, eine glatte Körperfläche aufzureißen, wie sie auch in den Bronzen dieser Zeit, besonders den Wendel halsringen, lebhaft zum Ausdruck kommt 4 5 ). Die dabei oft geübte felder mäßige Aufteilung des Reliefs wird an unserem Scherben durch einen senk rechten Trennwulst kenntlich, an den sich nach links ein Feld symmetrisch gerichteter Wülste angeschlossen haben wird. Die erstmalige Bekannt gabe dieser Keramik aus Sachsen 6 ) zeigt in Gefäßteilen von Zeithain, Kreis Riesa, und von Börln, Kreis Oschatz, gleichfalls Feldergliederung. Sie ist auch für ein weiteres Stück aus dem Vogtland, einen schwarz braunen Scherben von gleicher Technik, anzunehmen, nur daß hier die 4) G. Kyrle, Prähistorische Keramik vom Kalenderberg bei Mödling (Niederösterreich). Jahrbuch für Altertumskunde VI, 1913 und Kalenderberg, Kalenderbergkeramik, Kalenderbergkultur in M. Ebert, Reallexikon der Vorgeschichte VI, S. 19511. 5) R. Moschkau, Wendelringe vom ostsaalisch-westsächsischen Siedlungsboden der älteren Eisen zeit. Arbeits- und Forschungsberichte zur sächsischen Bodendenkmalpflege, III (1. 5. bis 31. 12. 1951) 1953, S. 57 ff. 6) G. Bierbaum, Kalenderbergkeramik im Freistaat Sachsen. Sitzungsberichte und Abhandlungen der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft ISIS in Dresden, 1929, S. 96 ff.