KERAMIK MIT KNOVISER ANKLÄNGEN AUS DEM VOGTLAND Von Werner Coblenz Lange Zeit hat das Vogtland wie auch das gesamte Erzgebirge als Jung siedlungsland gegolten. Man glaubte an große undurchdringliche Waldgürtel von der Steinzeit bis ins frühe Mittelalter. Die bisherigen Funde — Einzel funde — wurden als Zufall bezeichnet, der Eisenberg bei Pöhl galt trotz seiner Ausdehnung und seiner kräftigen Umwallung als kurz benutzte „Flieh burg“. In den Jahren vor dem zweiten Weltkrieg und auch noch im Kriege selbst hat nun mit unverwüstlicher Energie, mit steter Hingabe und mit Fleiß unser damaliger vogtländischer Vertrauensmann Amandus Haase die Kennt nisse von der ältesten Besiedlung seiner Heimat ganz wesentlich erweitert und alle Vorurteile gründlichst beseitigt. Er erforschte zuerst die alten Verkehrswege und suchte an deren Verlauf auch nach vorgeschichtlichen Zeugen. Bei notwendig gewordenen Bodenveränderungen barg er Siedlungs- und Grabreste und hinterließ uns eine Vielzahl von Plänen und Planskizzen. Noch im Kriege sollte gemeinsam mit W. Grünberg t die Veröffentlichung erfolgen. Es kam nicht dazu. Lediglich vier verschiedene Fassungen einer kurzen Einleitung liegen vor. Zum großen Teil ist auch das Material im Vogt ländischen Kreismuseum Plauen durch den Krieg zertrümmert worden. Von 1937 liegen aber einige Zeichnungen von G. Otto, von 1938 Zeichnungen des damals ergrabenen und zum Teil ergänzten Materials vom Verfasser, später größere Posten von H. Dengler t und vor allem von H. Möckel vor. An Hand dieser uns verbliebenen Unterlagen, der persönlichen Anschauung durch die seinerzeitige Bearbeitung des Materials und der Restbestände des Plauener Museums soll das Fundgut im folgenden vorgelegt werden, wobei von vornherein betont wird, daß nur eine Auswahl gegeben werden soll. Es kann hier auf keinen Fall eine restlose Auswertung des Befundes auch nur versucht werden, da einmal die Ausgrabungsberichte noch nicht in der endgültigen Form vorlagen, das gesamte Material nicht restlos faßbar ist, und zum anderen vor allen Dingen einer Bearbeitung der Nachbargebiete nicht vorgegriffen werden soll. So werden die Forschungen des Archäolo gischen Instituts in Prag über die Bronzezeit Nordwestböhmens und die ebenfalls im Gange befindlichen Untersuchungen G. Neumanns über die Rolle Thüringens bei der Entwicklung der Knoviser Kultur wesentlich neue Ge sichtspunkte erbringen, wie mir die Bearbeiter berichteten. Ebenfalls fehlt