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stücke, dickere gerauhte Scherben, zwei Scherben einer kleinen sauber ge arbeiteten Terrine (?) ohne Verzierung, eine Scherbe mit dem Ausschnitt eines Buckelhofes, eine ritzverzierte Scherbe, gerillte Scherben, eine Scherbe mit einem unteren Henkelansatz mit seichter Furchung schräg nach unten, kleinere Scherben mit Ausschnitten von gekerbten Doppelkegelumbrüchen und ein Randstück eines innen fazettierten Gefäßes mit weitem Durch messer. Wichtig ist dieses vorgeführte Material, von dem wir weder die Grabverbände noch irgendwelche anderen Fundumstände kennen, vor allem zur Beurteilung der Belegungsdauer des Gräberfeldes. Die durchgeführte Rettungsgrabung hat keinerlei Material der jüngsten Bronzezeit ergeben, obwohl es in der Schulsammlung reichlich vorhanden ist. Die Zugehörigkeit zum Fundort ist erwiesen, so daß uns nur der Schluß übrigbleibt, daß bei der Rettungs grabung die Bestattungsplätze der 5. Stufe nicht angeschnitten wurden. Uber die Möglichkeit einer reihenmäßigen Belegung des Gräberfeldes soll weiter unten geschrieben werden. Betrachten wir nun das vorgeführte Material im Hinblick auf die zeitliche Einordnung. Zuerst interessiert die Stufe 3, da die benachbarte Siedlung ja entsprechendes Material lieferte. Reichlich erscheint die Ware der so genannten Fremdgruppenzeit nach Grünberg 4 ). Wir sehen die Bruchstücke der Doppelkegel mit gekerbtem oder gedelltem Umbruch mit und ohne Unterteilrauhung oder -ritzung. Buckelware war im bisherigen Material fast gar nicht vertreten, kam aber bei der Grabung in schönen Exemplaren heraus. Wir können also feststellen, daß mit dem allgemeinen Einsetzen der Lausitzischen Kultur im mittelsächsischen Raume auch unser Gräber feld belegt wurde. Das weitere Material zeigt auch in Hermsdorf die Heraus bildung der scharfkantigen, gerillten und fazettierten Ware nach Grünberg 5 ), die sich aus seiner Fremdgruppenzeit heraus entwickelte und die jüngere Hälfte der Jungbronzezeit einnimmt. Charakteristisch ist die Rillung am Doppelkegel (Abb. 9,7,8,9), die Knickung der Schalenprofile und die Fazettie- rung der Ränder (Abb. 8,10; 9,1,3,4). Die im ergrabenen Material nicht ver tretene 5.Stufe stellt nun in den beiden Terrinen (Abb. 10,10,11) ihre klassischen Vertreter. Sie zeigen die typische waagerechte Riefe und den Kegelhals mit der kennzeichnenden leicht ausgezogenen Randbildung. Die waagerechte Riefe ist auch unter den Lesescherben vertreten. In die jüngste Bronzezeit dürften eben falls die Schalen mit Bodendelle fallen (Abb. 10,11; 9,2,12). Das vorliegende Material gestattet noch nicht, das Ende der Belegung des Gräberfeldes festzu setzen. Wir sind auf Vermutungen und Vergleiche angewiesen. Einen Hinweis “) W. Grünberg, Die Grabfunde der jüngeren und jüngsten Bronzezeit im Gau Sachsen, Berlin 1913. s) W. Grünberg, a. a. 0., S. 28 f. und S. 67 ff.