Sand von einer von vielen kleinen Gerollen (durchschnittlich nußgroß) durch setzten Deckschicht. Darüber lagert 0,40 m bis 0,60 m mächtig, bräunlich kiesiger Boden als die eigentliche Kulturschicht. Ihre untere Grenze ist eine recht bewegte Linie. Die Oberfläche endlich besteht aus einer spärlichen Decke sandigen Waldbodens. Zumeist liegen die Gräber in 0,35 m Tiefe. Die Kulturschicht einheitlich durchgehend zu beobachten, ist recht schwierig, da die oberen Bodenschichten durch Stockrodungen oft gestört sind. Der untere feine Sand zeigt eine waagerechte Schichtung mit grobkörnigeren, teilweise eisenschüssigen oder schwärzlich feinkörnigen Bändern. Er gleicht im wesentlichen in seiner äußeren Beschaffenheit den mittleren und unteren Schichten der Sandgruben des unmittelbar südlich anschließenden Heidesand gebietes. Wir können also ähnliche Siedlungsbedingungen annehmen wie im Gebiet der Dresdner Heide 2 ). Trostlos und ärmlich sehen die beiden erst genannten Fundstellen in unmittelbarer Nähe aus. Beherrschend aber er scheinen sie in der Landschaft, wenn man sie vom Rödertale zwischen Cun nersdorf und Hermsdorf aus erblickt. Hier sieht man, wie sich die genannte Sandablagerung terrassenartig aus der Talaue erhebt und wie bewußt Siedlungs- und Begräbnisplatz auf der Sandhöhe am Talrand ausgewählt wurden. Leider sind die Möglichkeiten einer Untersuchung über den Zusammenhang von Siedlung und Gräberfeld durch die technische Erschließung des Geländes weitgehend eingeengt, wenn nicht unmöglich gemacht. Die Sandgrube nord westlich der Kreuzung, in der G. Bierbaum 1931 die Siedlung feststellte, hat an allen Seiten die Grenzen des Grubengrundstückes erreicht und umfaßt damit ein für eine Sandgrube riesenhaftes Terrain. Der Betrieb wird jetzt nach der Tiefe zu weitergetrieben. Man kann sich des Eindruckes nicht erwehren, daß nur die wenigsten Fundstücke erfaßt wurden und die wich tigsten Kulturreste unbeobachtet dem Grubenbetrieb zum Opfer fielen. Den bedeutendsten Eingriff stellt der Autobahnbau dar. Dieser grub rechtwinklig zur Talrichtung eine große Hohle in den Terrassenzug und entfernte damit den Geländestreifen zwischen Siedlung und Gräberfeld. Fundmeldungen aus der Zeit des Autobahnbaues liegen nicht vor, obwohl anzunehmen ist, daß damals wichtige Aufschlüsse aufgedeckt wurden. Diese Annahme wird durch Scherbenfunde (dickwandiges Vorratsgefäß) an der südöstlichen Böschung der Autobahn, also auf der Seite des Gräberfeldes, erhärtet. Be rücksichtigen wir dabei noch, daß auch das Gräberfeld durch Sandgrube und Stockrodung erheblich gestört ist, so müssen wir feststellen, daß über den so interessanten Zusammenhang zwischen Siedlung und Gräberfeld nichts weiter gesagt werden kann, als daß beide überraschend nahe bei- 2) Mitteilungen des Vereins für Erdkunde zu Dresden, Jg. 1931/32, S. 79f. (R. Grahmann).