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Fällen auf einer tieferen Sohle eine Wanne zeigte, die auf einer höheren nicht oder doch nur in viel kleinerem Maßstabe in Erscheinung trat. Dieser Befund wird wohl so erklärt werden müssen, daß ein größerer Schacht mit reinem Boden zugeworfen worden ist, nachdem der Pfosten eingesetzt worden war. Wir fassen deshalb oben nur die Stärke des Pfostens als solchen. Wie Abbildung 120 lehrt, standen die Wandpfosten der Räume I und II etwa doppelt so dicht (Abstand 1 m bis 1,50 m) wie die Mittelpfosten, und zwar in Raum I und II so gleichmäßig, daß beide Räume jedenfalls in einem Zug ge baut worden sein werden. Wenn die Wandpfosten von I im Gegensatz zu II durchweg erneuert worden zu sein scheinen, so könnte dies so erklärt werden, daß der Vorraum erst errichtet wurde, als II bereits stand und die stärksten Hölzer schon verbraucht waren. Man benutzte also nunmehr die leichteren mit dem Erfolge, sie verdoppeln oder nach kürzerer Zeit auswechseln zu müssen. Stimmt diese Überlegung, so würde sie unsere Vermutung bestätigen, daß Raum II an III angebaut wurde. Was den Oberbau unseres Hauses angeht, so können wir mit Sicherheit sagen, daß er ein Satteldach getragen hat. Wie die Wände beschaffen waren, ist schwerer zu entscheiden, da sich weder Spuren von liegenden Hölzern noch Hüttenlehm gezeigt haben. Die Tatsache, daß die Wandpfosten so dicht auf einander folgen, dürfte jedoch eher für eine geflochtene als eine Blockwand sprechen, und der Wandverputz konnte sich der Beobachtung leicht ent ziehen, da das Haus nicht abgebrannt, sondern offenbar verlassen worden und langsam verrottet ist. Der Herd (II) des Hauses lag inmitten der nördlichen Hälfte von Fläche VI und VIII (Abb. 20 b und e, 71 und 72). Er trat dort zuerst auf Sohle 2 (—0,30 m) als unregelmäßig ausgebuchteter, dreieckiger, schwarzer Fleck von 3,50 m Länge und 2 m Breite in Erscheinung. Auf Sohle 3 (—0,40 m) nahm er fast rauten förmige Gestalt (Länge 2,5 m; Breite 1,75 m) an und näherte sich auf Sohle 4 (—0,60 m) einem Rechteck von 2 m Länge und 1,50 m Breite, dessen lange Achse von Nordnordost nach Südsüdwest gerichtet war. In dessen Mitte zeich nete sich eine trapezförmige Fläche von 1,50 m Länge und 1 m Breite durch besonders intensive Schwarzfärbung aus. War somit von vornherein klar, daß es sich um einen Grubenherd handelte, so erbrachten zwei Schnitte in den Untergrund von Sohle 4 dafür die sicherste Bestätigung (Abb. 73). Zugleich zeigten sie, daß in der Herdgrube zwei Stockwerke zu unterscheiden waren (Abb. 20 e), von denen das untere das obere umfaßte und der braunschwarzen Partie des Planums 4 entsprach, das obere aber vom unteren umschlossen den Untergrund der kohlschwarzen Mitte bildete. Die Grubenwand des Herdes zeigte sich an Nord-, Süd- und Westseite keilförmig eingedrückt (Abb. 20 e). Das wird sich folgendermaßen erklären: Die Herdgrube war ursprünglich einmal rechteckig verschalt gewesen, so daß der umgebende Sand fest zurück-