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Zu E: Bei weitem das bedeutsamste Ergebnis der amtlichen Ausgrabung von 1930 auf dem Sandberge bei Gaunitz stellt endlich ein vollständiger und selten klarer Hausgrundriß dar, obwohl dieser von ungefähr zum Vorschein kam und erst dann zum Hauptgegenstande der Untersuchung wurde. Er (Abb. 20 b, 65) erstreckte sich in 21 m Länge und 5 m bis 6 m Breite von Südosten nach Nordwesten (genau genommen fehlen 15° südlich an Südosten) durch die Flächen XIV, XIII, VII, V, II, I, VI, VIII, X, XI und XII und repräsentiert einen rechteckigen Pfostenbau mit mehr als 50 Pfosten. Dieser gliedert sich deutlich in drei Räume. Raum I umfaßt die beiden ersten Joche im Südosten. Er wird von 10 Pfostenstellungen umschlossen, von denen je 3 die nordöstliche (Nr. 33 bis 35) und südwestliche (Nr. 1 bis 3) Außenwand, 2 (Nr. 36 und 37) die südöstliche Außenwand und 2 (Nr. 39 und 40) die nord westliche Innenwand gegen Raum II darstellen. Die beiden Pfosten 37 und 40 bilden zugleich Firststützen. Daß dieser so umrissene Raum I von etwa 8 m2 nutzbarer Grundfläche den Vorraum des ganzen Baues gebildet hat, scheint daraus hervorzugehen, daß zwischen Pfosten 1 und 37 der Haupteingang des Hauses gelegen hat. Dafür aber sprechen zwei diesen beiden Pfosten in geringem Abstand südöstlich vorgelagerte Pfostenlöcher. In ihnen dürften die Stützen für ein Schutzdach über der Tür gestanden haben. Außerdem war der Boden des Raumes I weithin tiefgründig zertreten und verschmutzt, so daß sich die Be wohner des Hauses offenbar wiederholt dazu veranlaßt gesehen haben, ihn mit eingebrachter fetter weißlicher Erde zu bereinigen. Zwischen den Pfosten 33 und 40 einer-, vor allem aber den Pfosten 39 und 40 andererseits hindurch gelangte man in Raum II. Dieser umfaßte anscheinend nicht weniger als 11 Joche und damit mehr als 50 m 2 nutzbarer Fläche. Mit etwa 13,50 m lichter Länge und 4 m lichter Breite muß er als Saal bezeichnet werden. Er scheint noch einen direkten Zugang von außen her besessen zu haben. Denn zwischen den großen Pfostenlöchern 8 und 11 fanden sich im Zuge der Südwestwand des Hauses merkwürdigerweise nur noch die beiden kleinen Pfostenlöcher 9 und 10, vor 9 südwestlich jedoch noch ein drittes, das auf ein Schutzdach auch an dieser Stelle hinweisen könnte. Dann aber müßte uns ein viertes Pfostenloch vor 10 entgangen sein. Vor allem aber fand sich am Nordwestrande des Saales der Herd. Uber ihm wird weiter unten eingehend zu reden sein. Hier kommt es nur darauf an, zu betonen, daß er sich zwischen den beiden Pfosten 14 und 23, den beiden nordwestlichsten, die noch genau in der Flucht der Saalaußenwände standen, 2,50 m lang und 1,60 m breit quer zur Längsachse des Saales erstreckte und nur 0,25 m von der Südwestwand ent fernt begann. Dagegen ließ er zwischen sich und Pfosten 23 einen Zwischen raum von 1 m Breite offen, durch den man in den Raum III gelangen konnte. Die Südostwand von Raum III scheint indessen auf der Linie Pfosten 15,