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deres (Abb. 21). Die Basis wurde von der einen Hälfte des Grundsteines einer Laufmühle aus Porphyr gebildet, deren Unterseite 0,54 m tief unter der Ackerfläche mit der längeren Achse von Norden nach Süden gerichtet lag (1). Auf ihr stand die Urne in Gestalt eines großen Vorratsgefäßes mit „Seelen loch“ im Boden (3). Sie war mit einer bauchigen Schüssel zugedeckt, deren Henkel nach Süden zeigte (4). Die Urne enthielt außer dem Leichenbrande einen bronzenen Drahtspiralring (5), Bruchstücke einer bronzenen Scheiben kopfnadel (6) und einen isolierten Nadelschaft (7). Sie war rings von Beigaben umsetzt. So stand auf der Ostseite mit der Mündung nach unten eine Buckel amphore (8), deren Ösen nach Norden und Süden zeigten. Unter ihrer Bau chung geborgen, lag nördlich anschließend eine Miniaturamphore (9), südlich eine Tasse mit Henkelansatz (10). Dieser folgte weiter südöstlich fortschreitend eine zweite gleichartige Tasse (11), über die eine Henkelschale (12) gestürzt war, darauf ein eiförmiger Topf, der mit der Mündung nach unten stand und im oberen Drittel völlig leer war (13), ferner der Läuferstein (14) der oben er wähnten Mühle. Er stand mit der Reibfläche nach Osten auf einer Längskante. Einige Zentimeter westlich von ihm lag das Bruchstück eines gedrehten Bronzeringes (15). Nördlich von diesem stand mit der Mündung nach unten am Westende des Grabes wiederum eine Buckelamphore (16), an die sich eine hochhalsige Terrine mit gestufter Schulter (17) unmittelbar anschloß. Nun folgte die zweite Hälfte (2) vom Grundstein der oben genannten Mühle. Sie stand nach oben außen aufgerichtet auf der Bruchkante. Den Abschluß des Kreises bildete endlich ein großer Batzen Hüttenlehm (18), der an das früher genannte Ösenkännchen (9) grenzte. Naturgemäß waren fast alle Gefäße mehr oder weniger zerdrückt und ver drückt. Hüttenlehm fand sich auch unter 16, unter 8 Asche und Lehm. 15 war in einen grauen, merkwürdig fettigen Klumpen eingeschlossen und 12 mit schwarzer Erde angefüllt, die einen weißen tonartigen Kern zeigte. Aus dem Leichenbrand der Urne stammt jedenfalls auch ein zweiter Bronzedraht spiralring (19), wenngleich eine Notiz darüber leider fehlt. 1,2. Annähernd rechteckiger Grundstein einer Laufmühle aus graurötlichem Porphyrtuff, alt in zwei Teile zerbrochen. (Die kleinere Hälfte ist beim Transport oder im Museum noch einmal in zwei Teile zerbrochen.) Oberseite in der Längsrichtung leicht ausgemahlen, in der Querrichtung fast eben. An den Schmalseiten gut zugerichtet, auf der Unterseite roh behauen, zum Teil angeblakt. Maße: Länge 42,8 cm; größte Breite 22,2 cm; Dicke 4,8 cm bis 7,3 cm. (S.: 171a/33) Abb. 24,2. 3. Großes eiförmiges Vorratsgefäß mit gerauhtem Leib, geglättetem, kurzen, trichterförmigen Halse und schräg nach außen abgeplattetem Rande. Unter dem Halsansatz umlaufende plastische Leiste mit Fingertupfendekor. Im