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8. Unterteil eines größeren Gefäßes mit geschärftem Umbruch. Oberfläche braungrau, sandig. Maße: Höhe noch 11,3 cm; oberer Durchmesser rek. 9cm; Bauchdurch messer 15,4 cm; Bodendurchmesser 7,4 cm; Wandstärke 0,6 cm. Das Gefäß enthält Leichenbrand und einige weitere Scherben. Es wurde dem Heimatmuseum Oschatz (170) 1929 von P. Neustadt, Gaunitz, ge schenkt. (S.: 2749/52). 9. Ringlein, aus Bronzerunddraht zusammengebogen. Patina : hellgrün, rauh. Maße: Durchmesser 1,6 cm X 1,4 cm; Dicke 0,2 cm. (S.: 2967a/52). 10. Desgleichen. Patina: dunkelgrün, glatt, matt. Maße: Durchmesser 1,5cm X 1,4cm; Dicke 0,15 cm. (S.: 2967b/52). Die beiden Ringlein 9 und 10 sollen Grabbeigaben gebildet haben und wurden dem Heimatmuseum Oschatz (185 a, b) von A. Kießling, Gaunitz, übergeben. Weitere Mengen Scherben wurden dem Landesmuseum Dresden vor Beginn der Ausgrabungen durch Kantor F. Sandmann, Wellerswalde, eingeliefert. So war denn kein Zweifel, daß auf dem Sandberge ein Urnenfriedhof zu er warten stand. Um diesen zu fassen, wurde zunächst vom westlichsten Punkte der Sandgrube Neustadt aus im Abstande von 5 m parallel zum Graben C nach Westen der Suchgraben A in 10 m Länge, 1 m Breite und 0,90 m Tiefe gezogen. Er ließ nichts weiter erkennen, als daß der Untergrund an dieser Stelle durch ältere und jüngere Sandschächte, in deren Ausfüllung hin und wieder einzelne bronzezeitliche Gefäßscherben auftraten, und zwar offenbar an sekundärer Lagerstätte, tief greifend zerwühlt war. Daher wurde 5 m ostwärts seines Westendes recht winklig nach Süden ein zweiter Suchgraben B von 13 m Länge, 0,60 m Breite und 0,90 m Tiefe angelegt. Dieser erbrachte an seinem Südende im dreizehnten Meter überraschenderweise ein schönes Pfostenloch. Deshalb wurde nunmehr dazu übergegangen, das Gelände in breiter Front abzudecken. Dem Befunde folgend wurde allmählich Fläche an Fläche gefügt. Da deren Reihenfolge aus der Numerierung (Fl. I—II und IV-XV, Fl. III lag auf Parzelle 131) in Ab bildung 35 ersichtlich ist, bedarf sie hier nicht der Darstellung. Insgesamt wurden 326,16 m 2 aufgedeckt. Dabei kamen die folgenden 19 Urnengräber (a bis t) zum Vorschein: Grab a wurde von P. Neustadt am 30. April auf der Ostseite seiner Sandgrube an geschnitten, als er dort die Böschung abtrieb, um eine Ausfahrt auf seinen Kartoffelacker zu schaffen. Es war so reichhaltig und unberührt wie kein an-