Volltext Seite (XML)
An Streufunden aus Hügel II sind endlich zu verzeichnen: 24. Oberteilreste eines Doppelkegels mit schräg gekerbtem Umbrüche und einem waagerecht umlaufenden Fünfrillenbande. 25. Scherben eines schwärzlichen Täßchens mit senkrechten Kanneluren auf der Schulter. 26. Scherben eines Doppelkegels mit schräg gekerbtem Umbruch, Dreirillen band und zwei Ösen über dem Umbrüche. 27. Holzkohlestücke. 28. Eine Feuersteinklinge mit zwei retuschierten Schneiden. Maße: Länge 5,3 cm; Breite 2,5 cm; Dicke 0,6 cm. 29. Die abgesprungene Oberfläche eines Gerätes aus Amphibolith. Ihre genauere Lokalisierung ist nicht möglich, aber auch unwesentlich. Die kulturgeschichtliche Einordnung dieses zweiten „großen Grabes“ von Gävernitz macht weniger Schwierigkeiten als die des ersten, da die Zahl er haltener Beigaben hier viel größer ist als dort. Zwar die beiden Bronzen, der Ring aus Gefäß 5 und das Löckchen Nr. 9 aus Gefäß 8, sagen nicht mehr aus, als daß wir es frühestens mit einer Anlage der Bronzezeit zu tun haben, allein die Keramik spricht eine deutliche Sprache. Sie gehört ohne Ausnahme zur jüngeren Stufe der Lausitzischen Urnenfelder kultur. Betrachten wir zunächst den größten Komplex i! Der Doppelkegel 21 (Abb. 5,6) mit Kerben und Rillen ist in die 4. Periode der Bronzezeit zu setzen 3 ). Dahin gehören auch die eiförmigen Töpfe Nr. 18 bis 20 (Abb. 10,3,10,4,11,6) mit Rau- hung“) und die Terrine 5 ) mit geschraubter Schulter Nr. 15 (Abb. 10,5), ebenso die Schale 6 ) mit fazettiertem Rande, unterständiger Öse und Gruppen von Schrägkanneluren auf der Schulter, Nr. 11 (Abb. 11,i). Die übrigen Stücke stehen dieser Datierung nicht im Wege. Der nächst größere Komplex a gehört nach Ausweis des Doppelkegels 1 (Abb. 5,i) und des eiförmigen Topfes 2 (Abb. 8) derselben Zeit und Kultur an. Das gleiche gilt für Komplex h, welchen der Doppelkegel Nr. 7 (Abb. 9) und die Amphore mit weit geschraubter Schulter Nr. 6 (Abb. 5,3) bilden. Aber auch die Gefäße 4 (Abb. ll,s) und 5 (Abb. 5,4) sowie die Bruchstücke 24 bis 26 werden nach Periode 4 gesetzt werden dürfen. Damit stehen wir vor der bemerkenswerten Tatsache, daß sämtliche Bei setzungen unseres Grabes, soweit wir heute sehen können, gleichzeitig in die Erde gekommen sind. 3) Vgl. W. Grünberg, Die Grabfunde der jüngeren und jüngsten Bronzezeit im Gau Sachsen, Berlin, 1934, S. 29 ff.; W. Coblenz, Grabfunde der Mittelbronzezeit Sachsens, Dresden 1952, S. 61 ff., Tafel 75 f. 4) Vgl. W. Grünberg, a. a. 0., S. 33; W. Coblenz, a. a. O., S. 43 ff., Tafel 75 f. s) Vgl. W. Grünberg, a. a. O., S. 23 ff.; W. Coblenz, a. a. 0., S. 47 f. 6) Vgl. W. Coblenz, a. a. O., S. 56.