des Landesmuseums für Vorgeschichte ernannt, 1947 auch zum Direktor des Landesamtes für Vorgeschichte (früheres Amt des Landespflegers für Boden altertümer in Sachsen), gleichzeitig mit der kommissarischen Leitung des Staatlichen Museums für Mineralogie und Geologie betraut. Am 31. Januar 1949 schied er vorzeitig aus dem Dienst aus, den er über 25 Jahre lang mit ganzer Liebe und Hingabe und mit einem nachahmenswerten Pflichtbewußt sein ausgefüllt hatte. Er hat den Menschen und dem Fach auch im Kleinsten stets die Treue ge halten, selbst wenn ihm nicht im gleichen Grade dafür gedankt wurde. Die ihm widerfahrenen Ehrungen galten nicht nur dem Wissenschaftler Bierbaum, sondern vor allem auch dem unbestechlichen Charakter. So gehörte er dem Vorstande der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft ISIS in Dresden — gleich zeitig als Abteilungsleiter —, dem Wissenschaftlichen Beirat des Deutschen Hygiene-Museums, dem Vorstand des Ostdeutschen und des Mitteldeutschen Verbandes für Altertumsforschung sowie dem Ehrenrat der Berufsvereinigung Deutscher Prähistoriker an. Er wurde zum Korrespondierenden Mitglied des Archäologischen Instituts des Deutschen Reiches und noch 1952 in die Sektion für Vor- und Frühgeschichte der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin gewählt. Nach seinem Ausscheiden aus dem Amt war er als Mitarbeiter bei der Sächsischen Akademie der Wissenschaften tätig und bearbeitete als Forschungsauftrag die Bibliographie zur Vorgeschichte Sachsens, zu der er bereits seit 1947 wesentliche Vorarbeiten geleistet hatte. Den Wissenschaftler Bierbaum zeichneten eine beispiellose Exaktheit und gründlichstes Quellenstudium aus. Das müssen alle die bestätigen, die von ihm bereitgestellte Unterlagen zur weiteren Auswertung überlassen bekamen. Wenn er relativ wenige größere Werke veröffentlichen konnte, so ist das einzig und allein darauf zurückzuführen, daß er unausgereifte Probleme nicht als Forschungsergebnisse herauszustellen pflegte, daß er aber vor allem durch die rastlose Aufbauarbeit seine ganze Arbeitskraft verschwenden mußte. Der Auf bau des Amtes ging ihm über alles, über sein Privatleben, seinen wissenschaft lichen Ehrgeiz und seine Karriere. Er hat damit ein Werk hinterlassen, das den Nachfolgenden viele Irrtümer und Zweifel erspart, und das als Grundlage selbst für größere Arbeiten ein festes Gefüge darstellt. Auch als Mensch ist Bierbaum durch seine offene gerade Art und seine Ehr lichkeit und Anständigkeit vorbildlich gewesen. Viele kannten ihn als hilfs bereiten Kollegen, der zu jeder Auskunft bereit war, und als väterlichen Freund, der voller Verständnis auch die privaten Sorgen und Nöte seiner Mitarbeiter erkannte und, wenn es nötig war, auch teilte. Trotzdem hat er oft Undank ge erntet und ist von vielen zeitweise verkannt worden. Zur Tragik seiner Person gehört es, daß er jedem zunächst vollstes Vertrauen schenkte und dann oft Enttäuschungen erleben mußte. Große Bescheidenheit zeichnete ihn auch als