Am 7. September 1953 erhielt ich durch Lehrer Türke, Gohlis, die Nachricht, daß der Schüler Horst Förster am 31. August 1953 beim Sandabschaufeln nördlich vom Westausgang des Pyramidenwegs, rund 500 m östlich des Dorfes Gohlis, zwei Gefäße gefunden habe. Die Fundstelle liegt am westlichen Ende einer bewaldeten Flugsanddüne. Bei der Fundstellenbesichtigung erklärte der Junge, die Gefäße hätten 0,50 m tief gestanden. Diese Zahl muß aber als willkürlich bezeichnet werden, da an dieser Stelle Sand aus einem nebenan gezogenen Graben aufgehäuft ist und sich keine Grenze wahrnehmen ließ. Auch ist die Fundstelle ein Spielplatz der Dorf jugend, die dauernd Bodenbewegungen vornimmt. Die Amphore soll aufrecht gestanden haben und mit hellem Sand gefüllt gewesen sein. Die Henkel hätten Abb. 9 und 10. Gohlis, Kr. Riesa. Amphore und Schnurbecher. 1:4. die Richtung Ostnordost bis Westsüdwest gehabt. An die Amphore habe sich im Nordosten der Becher angelehnt, aufrecht, aber mit der Mündung nach der Amphore zu. Auch er sei mit dem gleichen Sande angefüllt gewesen. Die Mün dungsränder beider Gefäße hätten gleiche Höhe gehabt. Weiteres habe er nicht beobachtet. Die Amphore ist bis auf ein Viertel des Halses erhalten. Der Boden zeigt eine leichte Fußbildung. Die Bauchwand ist kugelig, der Umbruch zum kurzen steilen Hals rund. Der Rand schwingt nach außen aus und ist schräg ver strichen. Die beiden gegenständigen Bandhenkel sitzen etwas über der größten Gefäß weite. Lederbraun, Bruch schwarz, Oberfläche glatt, uneben und unverziert, Ton ent hält Sand. Maße: Höhe 16,3 cm; größte Weite 16,8 cm (in 7,5 cm Höhe); Bodendurch messer 8,3 cm; Mündungsdurchmesser 11cm; Halshöhe 3,2 cm; Wandstärke 0,5 cm (Hals). Museum Riesa Nr. 4557. Abb. 9.